Poesie Kategorie Socials

Socials - Seite 11

 


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WEICHE WEIHNACHT

Wind schüttelt den kleinen Baum,
die Weihnachtsdeko hält sich kaum.
Rote Schleifen zappeln aufgeregt,
wenn das Astwerk sich bewegt.
Silberkugeln, Sterne winken,
Lichterkette läßt sie blinken.
Die Sternenspitze droben bangt,
wenn in den Böen alles schwankt.

Dicke Tropfen auf dem Fensterglas
bilden lange Schnüre aus,
immer neue drängen heran,
knüpfen Perlenglasvorhang.
Flüssigschnee rieselt’s zur Stund,
das gibt zu großer Sorge Grund.
Bleibt der beladene Weihnachtsschlitten,
in all dem Moder vielleicht stecken?

 

GEDANKENSPIEL

Es geistert umher ein Gedanke,
er bleibt nicht lange am Ort,
huscht mal von hier nach dort,
versteckt hinter einer Schranke
und dort in seinem Revier,
spielt er sein Spielchen mit mir,
wenn ich denke, ich krieg dich doch,
dann ist da dieses schwarze Loch.
Doch plötzlich zu meinem Glück
entdecke ich sein Versteck:
Hab ich dich endlich erwischt,
du kleiner Taugenicht,
das machst du nicht mehr mit mir,
ich bring dich jetzt zu Papier!!


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JAHRES-ULTIMO

Kalender, Kalender,
mein Lebenszeitenspender,
dir geht es in diesen Tagen,
deutlichst an den Kragen,
abgerissen, sichtlich schlapp,
schaust du auf mich herab.
Ein einzig Blatt noch hängt,
das letzte Stunden schenkt,
bevor dies Jahr, mit viel Tamtam,
zur Geschichte werden kann.
War auch nicht alles pures Glück,
wehmütig schauen wir zurück,
versinkt doch die gelebte Zeit,
im Schlunde der Vergangenheit.

Obwohl,
Hoffnung macht sich breit,
dein Nachfolger liegt schon bereit.

 

DER FLUCH

Leere Blätter füllen,
danach enttäuscht zerknüllen.
Manisch ist dieser Drang,
wie ein innrer Zwang.
Doch ab und an ein Blatt,
bleibt wohl bedacht und glatt,
wird wie ein Schatz gehütet
und zur Verwendung eingetütet.
Am End führt dieser Fluch,
gar zu einem Taschenbuch.


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ZU SILVESTER

365 Tage,
davon viele eine Plage,
doch im Rückblick, usw.,
waren einige auch heiter.
So mußte man bei manchen Sachen,
tatsächlich auch ein paar Mal lachen.
Drum war das Jahr keineswegs fade,
eher wie Zitronenmarmelade,
bitter und doch süß zugleich
und auch nicht schlechter im Vergleich,
mit vielen anderen Kandidaten,
die uns das Ende ‚raten taten‘.

Allen Verschwörern meinen Gruß,
WIR bestimmen nicht den Schluß.
Eines ist klar, wie Klosterbrühe,
Zukunft beginnt - morgen in der Frühe.

 

DER TAG "X"

Es ist auch bei uns Poeten (Pöten),
der letzte Tag vonnöten.
Die Natur hat‘s eingerichtet,
daß da keiner ewig dichtet,
zum Glück bleibt aufgeschrieben,
was wir so im Leben trieben,
auch von mir, wenn ich er-blasse
und für alle mein Erb-lasse.


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VOM GLÜCK

Schaue nicht nach falschen Götzen,
nach Glamour, Geld und Possenstück,
das wird dir nur wenig nützen,
ist doch alles Pseudo-Glück.

Suche nach den kleinen Dingen,
nach dem Glück am Wegesrand
und dem Lächeln eines Fremden,
nach der liebevollen Hand.

Finde in den Daseinswirren
zur Seelenharmonie zurück,
gute Herzen selten irren,
das ist wahres Lebensglück.

 

IGEL-LEISTUNGEN

Zwickt es dich mal im Leben,
hast du Ping und Zahneweh,
sagt Doktorchen: Oh je, oh je,
das richten wir mal eben!

Es klimpert leicht metallisch
aus seiner Ärztetasche,
ich werde bleich wie Asche
und innerlich rebellisch.

Der Klang von Skalpell und Klammern
bringt mich sofort zum jammern,
aber es sind bloß die Taler,
der vielen Selber-Zahler.


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VON DER TÜNCHE

Wenn Puderzucker niederfällt,
erstrahlt in weiß die Düsterwelt.
Übertüncht sind alle Schatten,
Sorgen, die wir grad noch hatten.
Geblendet ist der Augenschein
vom Glanz der Unschuld obendrein,
obwohl doch jeder weiß Bescheid,
drunter verbirgt sich manches Leid.
Dies wird sich zeigen, altvertraut,
wenn alsbald es wieder taut.

 

WENN REISEN BILDET

Vertraulich man darauf verweist,
‚jener‘ Mensch sei weit gereist!
Er wird dann allen vorgestellt,
das ist unser Mann von Welt.
Der Gemeinte pflichtet nickend bei,
daß Reisen voller Bildung sei,
und Erkenntnisreichtum dazu führt,
daß man zum Weltgelehrten wird!
Vom großen Horizont, zumeist,
träumt ja Natur und schwärmt der Geist
und ‚jener‘ selbstverliebt verkündet,
er selten Gleichgesinnte findet,
und leider träfe zu es eben:
die meisten können nie mitreden.

Fazit:
Gelegentlich, so hat‘s den Schein,
bildet Reisen sogar ein.


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VON JOEY UND FURY

Es ist ein Roß entsprungen,
mit rappenschwarzem Fell,
ist frei, zu nichts gezwungen
und wie der Blitz so schnell,
So liebt er die große Ferne
bis zum weiten Horizont
und hilft dennoch gerne,
wenn sein Vertrauter kommt.
Der ruft hinaus in die Prärie,
schon ist der Rappe vis-a-vis,
bremst wiehernd seinen Schritt,
„Wie wär‘s mit einem kleinen Ritt?“
fragt Joey jedesmal geschickt,
die Mähne fliegt und Fury nickt.

 

VON DER SCHMACHT

Viele plagt ein Suchtproblem,
Das Thema ist nicht angenehm.
Gern verschwiegen diese Sorgen,
den Kampf dagegen, lieber morgen.
und bleibt dies alles unbemerkt,
wird das Laster noch verstärkt.
Die Seele glaubt sich nun im Recht,
ist ratlos im Gefühlsgeflecht.
Das wird in Schmachten umgewandelt,
falls es sich um Sehn-Sucht handelt.


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IN REHA

In einem unbekannten Land,
das ich hinter Mauern fand,
laufen Krückies allgemein,
mit drittem oder vierten Bein.
Alle Insassen vereint
der gemeine Lebensfeind,
der Handicaps und Makel streut,
was dann nur die Ärzte freut.
So quellen Rollis und auch Krücken
aus allen Räumen, allen Lücken
und schlurfen nun in großer Menge
durch die kahlen, langen Gänge.
Derart suchen diese Meuten
ihren heil’gen Therapeuten,
der mit 'Hand-auflegen' heilt,
was das Schicksal einst verteilt.

 

DER POKALABEND

Jubel, Trubel in den Hallen,
Gesänge durch die Gassen schallen,
in den Stuben kreischen heute,
ruhige, junge, alte Leute,
Fremde, Freunde allenfalls,
fallen sich gar um den Hals,
David zog unter Applaus,
Goliath‘s Lederhosen aus.
Hoch die Tassen, schäumt das Bier,
der Pokal kommt ins Revier.


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VON DER NARRETEI

Wieder ziehen bunte Wagen,
die etwas zu sagen haben.
Sie zeigen Pranger und Kritik
an manch falscher Politik,
halten uns den Spiegel vor
um uns zu beweisen,
jeder ist sein eigner Tor
und nicht im Kreis der Weisen.
Doch der erhob’ne Zeigefinger
geht unter dort, wie stets und immer,
verkannt am jecken Fassnachtstage,
wird allgemein, der Ernst der Lage.

 

LEBENSMOTTO

Ich soll auf die Zähne beißen,
oder mich am Riemen reißen.
‚Stell dich nicht so an‘,
sprach immer meine Mam,
‚bis zu deiner Hochzeit - fast
all den Kummer du vergessen hast.‘
Sie sollte wirklich Recht behalten,
denn neuer kam dann, für den alten.
Nie ist man wirklich vogelfrei,
ohne Ängste, Sorgen - einerlei,
ob du arm bist oder reich,
das Schicksal macht sich alle gleich.
Nur manchmal glaubt man Jener,
vom Glück Verfolgter, Schöner,
hat alles was man sich nur denkt,
wird das Glück gerecht verschenkt?
Doch glaube mir, hinter Fassaden,
gibts manch traurige Balladen,
da blinkt nicht Gold oder Edelstein,
sondern auch geheime Pein.
Grad auf der Sonnenseite fällt,
ganz viel Schatten in die Welt.
Drum erkenne, was dir beschieden
und sei damit devot zufrieden.


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VON DER NARRETEI

Wieder ziehen bunte Wagen,
die etwas zu sagen haben.
Sie zeigen Pranger und Kritik
an manch falscher Politik,
halten uns den Spiegel vor
um uns zu beweisen,
jeder ist sein eigner Tor
und nicht im Kreis der Weisen.
Doch der erhob’ne Zeigefinger
geht unter dort, wie stets und immer,
verkannt am jecken Fassnachtstage,
wird allgemein, der Ernst der Lage.