Poesie Kategorie Kurzundgut

Kurzundgut

GEOGRAFIE

Zwischen Niers und Swalmen,
da liegen keine Almen,
erst etwas südlicher von Bonn,
gibt es mehr davon.

KOMISCH

Der Ton macht die Musik,
das ist wohl altbekannt
und wird der Ton gebrannt,
macht er die Keramik.

VOM UN ....,

Das UNglück geht um, in unsrer Welt,
kommt UNgewünscht und UNbestellt,
doch UNverhofft, blickt man zurück,
hat man auch UNverschämtes Glück.

ENDSPURT

In der frühen Jugend rinnt,
die Zeit so zäh wie Kleister.
Wenn das Altern dann beginnt,,
ist sie im Spurten Meister,
kann gar für Rekorde taugen,
hat sie erst das Ziel vor Augen.

DRINNEN UND DRAUSSEN,

Ich war traurig und einsam gewesen,
da hab ich Ringelnatz gelesen.
Ließ mich von Reimen berieseln,
da begann es draußen zu fieseln.
Mein Herz ist inzwischen heiter,
doch draußen regnet es weiter.

NUR MUT

Übermut tut selten gut,
so der Volksmund spricht,.
gleichermaßen ‚über Mut‘,
sagt man das aber nicht.

AUS FRANKFURT

Zwei Würstchen hatten eine Fehde,
Recht behalten wollte Jede.
Da gab die Eine auf verfrüht:
Du bist mir zu abgebrüht.

NA WAS NUN

Was ist, weiß ich.
Was war, vergess ich.
Was wird, fürchte ich.

VOM SAITENSPRUNG,

Neulich, da erlebte ich,
'nen Saitensprung, oh weh,
schlimmer wär es sicherlich,
schrieb er sich mit ’e‘.

DAS 6.GEBOT,

Begierde, stets ein starker Trieb,
der oft nicht zu beherrschen blieb.
Drum das Gebot, so läßt vermuten,
ein Punkt in göttlichen Statuten.
Hast du den Drang nicht abgewehrt,
folglich dann, verkehrt verkehrt.

STICHELEI,

Macht euch vom Acker
ihr kleinen 'Piesacker'.
Ihr wagt es, ihr Frechen,
einen Elefanten zu stechen?
‚Na wartet, wenn ich euch kriege!‘
Da machten sie schnell die Fliege.

WOLKENMEER,

ziehst lautlos daher,
bringst mit deinem Regen
fruchtbaren Segen
auf Acker und Feld,
bist uns gut gestellt.

TAU,

liegst morgens auf Feld und Au,
erquickest Gräser und Blumen,
befeuchtest vom Acker die Krumen,
du bist für die Natur am Morgen,
das Labsal vor des Tages Sorgen.

KOKOSMAKRONE,

ich kann dich nicht verschonen,
grad in diesen Tagen
geht’s dir an den Kragen.
Das ist, es tut mir Leid,
der Haken an der Weihnachtszeit.
Doch eine Rettung sehe ich
- die Pfeffernüsse opfern sich!

HIMMELSZELT,

hängst schützend über unsrer Welt
und voller funkelnder Sterne,
die in ihrer endlosen Ferne,
uns stets unerreichbar schienen,
doch unsre Welt gehört zu ihnen.

KÖRNERKISSEN,

wärmend auf den Leib geschmissen.
In Nacken, Rücken, Lenden
kannst du dein Werk vollenden,
selbst knirschenden Gelenken
kannst du eine Wohltat schenken.
Und ist dein Zauber abgenutzt,
wirst du im Hühnerhof benutzt.

SEIFENLAUGE,

du brennst mir im Auge,
wie der Duft der Zwiebel,
doch wir sind zu penibel,
um ohne dich zu sein,
den Tränen nahe, aber rein.

GALAKTISCHES

Der Regenwurm, der Regenwurm,
geriet in einen regen Sturm,
der ihn aus dem Wurmloch zog,
zu fernen Galaxien flog.
Dort verschwand er noch,
in eben solchem Loch.

BINNENSCHIFFER

Schiffst du an dem Fels vorbei,
acht nicht auf die Lorelei.
Und kann dir das gelingen,
dann kommst du heil nach Bingen.

AUS DEM PFERDESPORT

Das Pferd, es läuft galopp,
doch plötzlich macht es STOPP.
Man erkennt den Grund
am hint’ren Ende und
es zeigt sich altbewährt:
der Apfel fällt nicht weit vom Pferd.

DER PFANNKUCHEN

Ausgelassen springt umher,
ein Würfel Speck im Topfe,
es freut ihn gar noch mehr,
wenn ich ein Ei drauf klopfe.

LIEBE-ZEIT

Denkst du gerad im Schlafgemach,
über deine Jugend nach,
dann ist deine Zeit vergangen,
weißt hier nichts bessres anzufangen.

SELBSTERKENNTNIS

Das Plumeau aufgewühlt,
das Laken ganz zerknüllt,
morgens kommt mir in den Sinn,
dass ich ein kleiner Rammler bin.

WOW!!!

"Es gab ein Stich im Herzen,
ich sah ein Blatt zu Boden stürzen
und dachte noch: Oh, wei!,
Der Sommer ist vorbei.

VOM REIHER

"Fische in rauen Mengen,
bleiben dir im Kropfe hängen!",
selbstkritisch der Reiher sprach,
bevor er alles prompt erbrach.

TRUGSCHLUSS

Ungeduld und Wut das gibt sich,
spätestens mit einundsiebzig,
mir fiel auf in diesen Tagen,
da muß ich mich verrechnet haben.

AUS DEM KOCHBUCH

Menschenauflauf in der Stadt,
die Kannibalen sind ganz platt
und von Begeisterung besiegt,
wie’s Essen auf’s der Straße liegt.

BEGEGNUNG

Hoch in eines Baumes Krone
saß eine Eule, völlig ohne
sich an mir zu stören,
als würd sich’s so gehören.
Erst als ich brüllte: Huhu!,
da flüchtete der Uhu.

DER EINE SO, DER ANDERE SO

Viele leiden unter’m Fö(h)n
und fühlen sich recht kläglich,
mir macht das nichts, muß ich gestehn,
ich benutz ihn täglich.

DER GROSSE REGEN

Wasser fällt vom Himmel satt
auf mich und meinen Pulli.
Der Teil, der nicht getroffen hat
fließt gluckernd in den Gulli.

DER PFERDEKENNER

Ich sah ein Pferd in einem Fort,
es stand im Stall und lang schon dort,
zwar war der Reiter pingelig,
es selber jedoch schimmelig.

DER PICKEL

Ein Pickel sitzt auf meiner Wange
und verunziert mich schon lange.
Drum fluche ich: verdammte Hacke,
du wärst mir lieber auf der Backe.

DER REIM

Ich liege schlapp auf meinem Laken
und hör am Fluß die Frösche quaken.
Sie haben nichts mit mir gemein,
doch ohne sie wär dies kein Reim.

DER TIERFREUND

Es hüpft ein Riesenkängeruh,
genau auf meinen Standort zu.
Ich glaube, daß ich nichts verpasse,
wenn ich selbigen verlasse.

DIE EIERUHR

Wie entfesselt fließt der Sand
aus dem engen Öhr, wird freier,
Minuten gehen schnell ins Land
und fertig sind die Eier.

ERZIEHUNGSSACHE

Es schwärmt das Wohlstand-Men­schen­kind
vom herrlich lauen Südseewind,
von Mistral und Passat,
vom Föhn und was es sonst noch hat,
doch ein Jeder schweigt geschwind,
geht es um den Magenwind.

FEUER !!!

Tatütata, es brennt, owei,
man schreit nach Wehr und Polizei.
Auch in Wald und Flur folgt Schrecken
ist ein Inferno zu entdecken.
Ich seh die Sache ganz entspannt,
lob mir den Marillenbrand.

GEMEIN

Nur rote Zahlen auf der Bank,
ich erfuhr vom Disponent,
daß man mich dafür zum Dank,
nur den 'Miese-Peter' nennt.

GESCHICHTLICHES

In Troja gab s mal ein Pferd,
es war leider nicht viel wert.
Zwar prachtvoll anzusehen, obwohl
im Grunde war es völlig hohl.

GROSSE SPRÜNGE

Ob Hoch-, ob Weit-, ob Dreisprung,
zuerst kommt wohl der Eisprung
und dann kommt doch im Nu,
der Seitensprung hinzu.

GROßSTADT-ROMANTIK

Früher schien mir immer
der Vollmond in mein Zimmer,
heute tun’s in seinem Namen
Leuchtreklamen.

HAUSARBEIT

Meine Frau, die strickt,
seit Wochen wie verrückt.
Ich erfuhr beneidet,
daß sie an Woll-Lust leidet.

IN LAPPLAND

Lumpen gibt es überall
der Mensch ist eben irrend.
Im Norden ist in jedem Fall
die Lage sehr verwirrend,
weil dort, das weiß doch jedes Kind
die Lumpen meist nur Lappen sind.

KÖRNIG

Ein Maiskorn zeigt sich modisch „in“,
stets schick und elegant,
wahrscheinlich hat man daraufhin
es ‚Pop-Korn‘ bald genannt.

LIEBESGEDICHT

Liebe, liebe Elke,
ich schenk dir eine Nelke.
Lange, lange mußt ich schmachten
und auf diese Stunde warten.
Zulang war’s für die Nelke,
sie ist inzwischen welke.

ADVENT

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann unser Haus,
jetzt ziehen wir zum Nikolaus.

MIT KINDERAUGEN

Dicht gedrängt am Himmelszelt,
hängen die Sterne dieser Welt
und wenn einer als Schnuppe fällt,
hast Du ihn Dir vielleicht bestellt.

NUR DIE RUHE

Wenn ich Apfelsinen schäle,
mich durch ihre Häute quäle
und denke schon: ich hab’s geschafft,
dann spritzt und kleckert deren Saft.

Wutgebrüll schallt durch das Haus,
es werden „Abfall-Sinen“ draus.

ÖLIGES

Ein Liter Rohöl traf in Hamm
einen Liter Super an
und sprach zu Letzterem fasziniert,
‚Du bist so herrlich raffiniert‘.

PARALLELEN

Kirschen sind wie Frauen,
das Äußere lockt zum Naschen heraus,
größere Mengen sind schlecht zu ver­dau­en
und am Kern beißt man sich die Zähne aus.

SCHADE

Die Sonne scheint gar früh am Morgen,
doch schwarze Wolken bringen Sorgen.
Ein Gewitterregen brasselt
und hat mir dies Gedicht vermasselt.

SCHICKSAL

Am Wege steht ein Wegerich,
ein Ziegenbock daneben,
verschwunden ist der Wegerich,
so spielt nun mal das Leben.

STERNENHIMMEL – OHO.

Dicht gedrängt am Himmelszelt
glitzern Sterne in die Welt.
Fällt einer nieder wie ein Stein,
kann dir das völlig schnuppe sein.

STRAFE MUSS SEIN

Ein Plattfuss zwang mich auf die Beine,
schob mein Rad am Straßenrand.
Dort drüben schlug der Pfau das seine,
was ich übertrieben fand.

SUMMER IN THE CITY

Sahara so weit. Sahara so nah.
Hitze und Sand sind schon da.
Kommst komplett nun, wie schön,
hab schon die ersten Kamele gesehn.

TRINKSPRUCH

Hafer, Dinkel, Roggen
Sind mir viel zu trocken,
da lob ich mir die Gerste,
von deren Saft ich berste.

UNTREUE

Viele Menschen, manche Affen
sind für Treue nicht geschaffen,
stürzen sich betört sogleich,
auf jedes Stückchen nacktes Fleisch,
sagen: ist doch nichts dabei,
wir sind alle vögelfrei.

VOGELPERSPEKTIVE

Mit stolzen Schwingen,
hoch über den Dingen,
der Wappenvogel kreist
und oft Pleite-Geier heißt.

VOM FINK

Es war einmal ein Distelfink,
der sich in einer Distel fing.
Weiter weiß ich nichts von ihm,
denn er konnte noch entfliehn.

VOM GITARRISTEN

Dem großen Virtuosen
auf seinem Instrument,
geht der Vortrag in die Hose
und erklärt hernach beschämt:
Besonders Gitarristen leiden
unter ihren schlechten Saiten.

VON DEN GENEN

Lang hat die Wissenschaft gesucht
nach den Erbfaktoren,
für Foto- und für Fernsehsucht
- jetzt haben sie verloren.

Man kennt nun auch das Phänomen,
vom ‚Foto- und vom Tele-Gen‘.

VOM LEIDEN

Der Alkohol ist unumstritten
des Menschenkindes Leidenschaft.
Doch mancher hat schon sehr gelitten,
da Alkohol auch Leiden schafft.

FLÜCHTIG

Ein Jucken, ein Kratzen, ein Stich.
Na warte, du, ich kriege dich.
Während ich noch suchte floh,
der kleine Floh nach anderswo.

MÄRCHEN

Hans und Grete gingen Wald,
keiner kannte Heimweg bald.
Wohin jetzt nur?, stellte sie vage,
ihrem Hans die Gretchenfrage.

LOGISCH

Hoch oben in den Anden,
die Archäologen fanden,
ihre Arbeit sei eine Qual,
drum gruben sie im Tal.

 

WETTERHAHN

du krähst nicht, fängt ein Tag neu an,
du schweigst hoch auf dem Turm,
nur gelegentlich bei Sturm,
dreht sich der Wind von West nach Ost,
quietschst du vor lauter Rost.