Kulturtrip
Hamburg, eine tolle Stadt.
Also besonders für Landeier, die zum verlängerten Wochenende und zum Staunen anreisen. Klar, der Eingeborene liebt sein 'Tor zur Welt' - tief und auch innig. Der Tourist aber kommt ja in voller Absicht, um sich beeindrucken zu lassen. Er ist quasi vorgepolt und saugt alles dankbar auf, zahlt schließlich auch für alles. Egal welche Motivation dahinter steckt, so eine Großstadt, Hafenstadt, Hanse-Urgetüm strahlt schon gewaltig Faszination aus. Die U-Bahn, die Speicherstadt, die Elbphilharmonie, die Landungsbrücken, der Hafen, schwere Jungs und leichte Mädchen.
Okay, ausgenommen ist der örtliche Sportverein HSV.
Zwar Gründungsmitglied der Bundesliga mit 'ewiger Stadionuhr', aber doch lang schon sportlich hart gebeutelt. Noch schlimmer der FC St. Pauli, Rivale am Ort und der Underdog. Dort rotten sich die Hartgesottenen zusammen - mental und muskulös.
Apropos St. Pauli. Das allseits bekannte Rotlichtviertel muss natürlich aus rein touristischen Motiven auch als Attraktion abgehandelt werden. Etwas mulmig fühlt es sich nach Passieren der Schranke schon an - Halbwelt, überall das markante rote Licht. Gelten hier die normalen bürgerlichen Regeln? Man weiß es nicht. Jedenfalls regeln muskulöse Herren oft den Eintritt in die Etablissements.
Reklamen, Aufreißer-Typen, die erwähnten Türsteher, offenherzige Damen (manchmal auch Herren) und recht außergewöhnliche Schaufensterauslagen. Für den keuschen Landkatholiken doch gewöhnungsbedürftig, obwohl teilweise nicht unappetitlich.
Worüber ich zuhause noch länger nachdenken musste, war ein Reklameschild an einem Erotic-Club.
Bunt, Abbilder von mehreren textilarmen Bediensteten, mit Blinklicht umrandet, ein Eye-catcher.
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