Poesie Kategorie Lyrics

Lyrics - Seite 4

 

              

 


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DIE MACHT DER SPUREN

Auf allen Sendern vorn dabei,
mit Trauerflor das Konterfei.
Noch einmal die große Bühne,
heut verstarb der Große, Kühne,
das Enfant terrible der Szene,
die Grand Dame der Opernwelt,
eine goldene Stimme, die jetzt fehlt.
Die Mutter der Nation verschied
und auch ein Stück von uns ging mit.
Der Kinoheld, zum Sieg geboren,
hat seinen letzten Kampf verloren
und der Sportsmann großer Gnade,
erreichte heut die Zielgerade.
Dem Herrn Politiker a.D.,
gebührt ein Trauerdefilee.
Den Künstler aber traf's im Tun,
die Unvollendete bleibt nun.

Egal, es bleiben Werke, Spuren,
bewegte Bilder der Figuren.
Sie sind tot, bleiben indessen,
von der Nachwelt unvergessen.

 

EINSICHT

Der Philanthrop liebt unverdrossen,
sich und seine Artgenossen.
Also auch ich und fremde Leute,
gehören zur Gesinnungsbeute.
Er glaubt ans Gute und er tut es,
immer willens, besten Mutes.
Vertraut per se des Andren Wort,
wischt alle Zweifel für sich fort.
Es bleibt nicht aus, der Menschenfreund,
hat manch Enttäuschung eingeräumt,
verzichtet in betretener Stille,
in Zukunft auf die rosa Brille.


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IM SINFONIEKONZERT

Der Mann im schwarzen Cut
hebt bedächtig seinen Stock.
Unzählige Geigenbögen
plötzlich in die Höhe schweben.
Beim Paukist die Schlägel wippen
und Bläser lecken sich die Lippen.
Die Pianistin ihre Schultern reckt,
die erste Geige 'startklar' nickt.
Dirigent streckt seine Arme vor,
schwebt überm Instrumentenchor,
gibt sachtes Zeichen mit dem Stab
und sanft beginnt der Paukenschlag.
Ein ferner, ferner Donnerhall
schwillt langsam zum Fiasko an,
während Hörner nun zum Jagen blasen,
die Streicher auf den Saiten rasen,
verschafft Pianistin sich Gewicht,
mit wild gewordenen Finger spricht.
Auf dem Criscendo-Gipfel stoppt
der Dirigent das Spiel abrupt,
kann das Orchester noch beizeiten
ins pianissimo geleiten,
denn nun spielt sanft und leise,
die Triangel ihre Weise.

Applaus. Aus.

 

HIMMEL UND HÖLLE

Dem Satan von der Schipp gesprungen,
das ist der Ärzteschaft gelungen,
es roch schon stark nach Schwefel,
als Doktorchen gelang der Frevel.
Dankbar hoffe ich für ihn
der Teufel hat das schon verziehn,
er ist seinem Klientel verpflichtet,
hat auf den Fang ungern verzichtet.
Im Gegenzug sind wir so fair,
geben im Krieg die Kinder her,
auch durch Hunger und Verbrechen,
wir der Hölle Blutzoll blechen.

Ein paar hatten es ganz eilig,
wenn's Stündlein kam, so heilig,
waren himmelwärts schon abgeflogen,
zur Hölle dennoch abgebogen.


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DUFT DER HEIMAT

Dort in den Werra-Auen,
von waldgrünen Bergen gesäumt,
die Eschen am Wege schauen
in den Sommertag verträumt.

Friedlich gleitet der Fluß,
als silbern glänzendes Band,
der den Namen büßen muß,
im nahenden Mündener-Land.

Derweil an romantischen Weihern,
von Busch und Röhricht verdeckt,
haben die Schwäne und Reiher
ihre Paradiese versteckt.

Prall gefüllt die Streuobstwiesen,
zeigen ihre ganze Pracht,
seltne Sorten haben auf diesen,
den Dornröschenschlaf gemacht.

Atme tief die schwere Luft,
fülle meine Lungen gerne
mit dem geliebten Heimatduft,
bin ihr bald wieder ferne…..

 

KOPIE VOM GLÜCK

Mein Freund du klammerst,
klammerst an der Zeit,
der Moment so schön,
soll wohl nie vergehn.
Doch halte dich bereit,
versuch nicht zu fliehn,
nur mit Vergangenheit
ist nichts gediehn.
Im Nebel der Zukunft,
im Dunste des Morgen,
da schlummern für uns
zwar Ängste und Sorgen.
Doch vertraue dem Licht,
vertreibe Dämonen,
dann läßt der Augenblick,
sich sicherlich klonen.


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FARBEN ÜBER'S JAHR

Es oktobert bereits stark.
Der Morgen zeigt schon Kühle
und herbstliche Gefühle.
Der Sommer liegt im Sarg.

Der Wandel über Nacht.
Das Leben in sattem Grün,
war so vertraut und schön.
Der Herbst zeigt seine Macht.

Mit Farben Ton in Ton.
Die Natur von Stund zu Stund,
nun bald ein bunter Hund.
Der Winter lauert schon.

Blaß und farblos der Beginn.
Das Jahr startet soeben,
schwarz-weiß-graues Leben.
Der Lenz hat mehr im Sinn.

Bald ist wieder alles grün.

 

LEBENS WEISE

Da liegt sie nun, die Welt,
genau vor deinen Füßen.
Wie für dich bestellt,
zum loben und genießen.
Die Basis ist gelegt,
das Fundament errichtet,
es liegt an deinem Weg,
ob Finsternis sich lichtet.
Das Glück beim Schopfe packen,
nur das Positive sehen,
auch einen Schlag im Nacken
kannst du überstehen.
Es kommt ein neuer Morgen
und mit ihm ein neues Licht,
drum hoffe bei all den Sorgen
und verzweifele nicht.


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SPURRILLEN

Gram und Sorgen machen Falten,
die man auch vom Lachen kriegt,
das Leben kann sie frei gestalten,
ganz nachdem, was grad obsiegt.
Das Schicksal graviert Spuren,
schreibt Rätsel in Gesichte,
hinterläßt mit den Konturen,
ein Abbild deren Geschichte.
Blinken Fältchen um die Augen,
süffisant gar um den Mund,
dann kann der Träger taugen,
ein Schelm zu jeder Stund.
Auf der Stirne tiefe Gräben,
Zornesfalten mittendrin
und Furchen bei der Nase geben,
Mimik einen ernsten Grimm.
Tränensäckchen, dunkle Schatten,
folgen Stress und Ärger meist,
alles geht vorbestimmt vonstatten
und in Summe Dasein heißt.
So zeigen Antlitze bei Greisen
Spuren von den Lebenswegen
und sind voll mit den Beweisen,
waren die holprig oder eben?

 

DER GROSSE PLAN

Komm nur Vision, ich schaue,
zeig mir im Kugelglas
von meiner Zukunft was -
damit ich ihr vertraue.

Hinter Schleiern, gut verborgen,
erahn ich nur Konturen
von neuen Schicksalsspuren -
sollte ich mich sorgen?

Der große Plan, so ferne,
liegt dort seit Ewigkeit
für mich schon längst bereit
und in der Macht der Sterne.


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NIEDERRHEIN LAND

Ein grünes Band
schlingt sich durchs Land,
es kreuzt Äcker, teilt das Feld,
so wie es ihm gerad gefällt.
Der kleine Bach zieht da die Spur,
der Drang zum Meer, seine Natur.
Entlang des Ufers aufgereiht
hat er Weiden im Geleit,
deren Köpfe frisch gestutzt,
sind knubbelig herausgeputzt,
die blicken stumm am Uferrain
dem Silberbächlein hinterdrein.
Es kann gemächlich schleichen,
wird doch das Ziel erreichen,
und in einem finalen Schluß
verschmelzen mit dem großen Fluß.
Wir alle bleiben zurück, bescheiden
und trauern manchmal mit den Weiden.

 

TICK TACK

Tage verrieseln leise wie Sand.
Der Stundenzeiger zögert stark,
ob er denn weiter springen mag,
da dröhnt die Turmuhr übers Land

... und ihr heller Glockenklang
ist nicht zu leugnen - überall
verkündet ihr vertrauter Schall,
es geht weiter wie bislang

… und bis zum nächsten Schlagen,
verrinnen die Minuten
und du mußt dich sputen,
den Sinn zu hinterfragen

… und ist es still, über dem Land,
bist du im Reiche ohne Zeit,
jenseits aller Endlichkeit,
ganz ohne Uhr, ganz ohne Sand.


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HELFER IN DER NOT

Solch Kummerzeit, gibt es schon immer,
Hunger, Krieg und Seuchen
sind nicht zu verscheuchen,
Krankheit, Tod und Leid
Hielt das Leben stets bereit
<    das Dasein wird nicht schlimmer.

Doch Empfindsamkeit macht aufgeregt,
Nöte, Last und Sorgen,
deine Angst vor morgen,
sind bei dir speziell
und sehr individuell
<    kein Standard das belegt.

Manch Gelegenheit, erfordert Pflicht,
zu Armut, Unrecht und Gefahren,
braucht es dein Gebaren,
den besondren Mut
und es wird wieder gut
<    bloß das Schicksal beugst du nicht.

 

VON JUNG UND ALT

Ein Säugling nach dem Leben giert,
sich gar an Ammenbrüsten nährt,
wird auf Entdeckungsreise gehen,
das Leben lernen und verstehen.
Ein Kindsgemüt ist sorgenfrei,
ihm ist das Morgen einerlei.
Ein Jugendlicher ungeniert
das Reifer-werden sinnlich spürt,
wird bald in Konkurrenz zu Alten,
seinen Lebensweg gestalten
und selbstverliebt, volljährig wissen,
das Ganze hier, ist doch beschissen.
Erst mit weiteren Reifejahren,
wird er durch Aufs und Abs erfahren,
vom bunten Spiel, was Dasein heißt,
wo Schicksal wie ein Geier kreist.
Erwachsen und in Lebensmitte
verantwortlich für sich und Dritte,
entscheiden sich viele Gefühle
und dereinst gesteckte Ziele.
Dem alten Mensch rast seine Zeit,
Versäumtes steht nicht mehr bereit
und Inventur, was ist, was war,
ist nicht immer sonnenklar.

Eine Frage steht im Fokus doch:
was kommt nach dem Ende noch?


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JETZT

Ein bunter Falter eilig fliegt,
damit er den Tropfen Nektar kriegt.
Die Tulpenknospe platzt genau,
heut im frischen Morgentau.
Spatzenkinder zwitschern laut,
haben sich aus dem Nest getraut.
Jeder Trieb schiebt langsam Saft,
für das Grün, mit aller Kraft.
Das Landschaftsbild im Wandel ist,
war es doch lange Zeit recht trist.
Das ewige Rad dreht weiter - weiter,
wir sind nur die Randbegleiter,
verstehen lang nicht all das Geschehen,
wie wird es wohl noch weitergehen?
Die Antwort kommt stark zeitversetzt,
konzentrieren wir uns auf das Jetzt.

Wie ein bunter Falter ……..