Lyrics - Seite 3
DER FLUSS DES LEBENS
Die Geburt, ein klarer Quell,
ein Rinnsal bloß an dieser Stell,
krabbelt, tastet sich voran,
um manches Hindernis sodann
und mit größeren Schritten bald,
als Bächlein springet durch den Wald.
Quirlig und mit frischem Wind,
hinab, um jeden Fels geschwind,
plätschert, plappert froh das Naß,
ein Wildbach nun, der Lebensspaß.
Ein fernes Tosen deutet an,
den pubertären Neuanfang.
Bodenlos der Sturz ins Leere,
vom Katarakt ins Ungefähre.
Neu sortiert und reichlich weise,
gehts nun eben auf die Reise.
So mancher Zufluß unbemerkt,
dir Energie und Macht verstärkt.
Als großer Strom mit Tat und Kraft
der macht und tut und alles schafft,
hast du das Lebensziel erreicht,
bist stark genug für lange Zeit.
Und plötzlich weitet sich das Feld,
die schiere Wucht zerrinnt, zerschellt,
im Delta nun, ruhig und gelassen,
zerteilen sich die Wassermassen.
Am Horizont ein fernes Blau
markiert das Endziel nun genau.
Im endlos großen Meer der Zeit,
bist du ein Tropfen Ewigkeit.
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SELBSTKRITIK
So fern die Augen blicken,
so weit Gedanken reichen,
es wird uns niemals glücken,
das Ende zu begreifen.
Es erscheint dort dunkel,
wir vernehmen Nichts,
das liegt am eignen Manko,
am Mangel eines Lichts.
Was wir nicht erfassen,
ist deshalb dennoch da,
wir müssen gelten lassen,
Dinge die keiner sah.
So gibt es manchen Zweifel,
am eigenen Horizont,
doch ein innerer Teufel,
in Eitelkeit uns sonnt.
VERZEIHEN
Die absolute Wahrheit,
ist dieser Augenblick.
Gestern und vor einiger Zeit,
das liegt schon weit zurück.
Die ungetrübte Sicht,
auf das, was wirklich ist,
hast du im Rückblick nicht:
So spricht der Realist.
Dies soll so sein und gelten,
doch alleine schwarz und weiß,
bestimmen nicht die Welten,
Kompromiss ist der Beweis.
Erinnerungen weichgezeichnet,
erlauben gnadenvolles Sein,
sind als Seelenschutz geeignet
und wir können uns verzeihen.
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HEIMAT
Dort, wo du einst geboren
und deine Unschuld hast verloren.
Da begann das Lernen, Streben,
stand dein Katapult ins Leben.
Nah bei diesen alten Pfründen,
tief die Stammbaumwurzeln gründen.
Geborgen stets, dort die Gefühle,
entspannt geöffnet ist die Seele.
Erinnerungen weichgespült,
vermitteln dir ein Märchenbild.
Längst verblichen Groll und Streit,
Phänomene einer dunklen Zeit,
vergeben Lieben und Vertrauten,
die einst in dein Herze schauten.
Du atmest tief, die Heimatluft,
erfüllt mit Freiheit's süßem Duft.
Dem Vaterland, die Fahne weht,
aus Mutterboden doch besteht.
DIESSEITS - JENSEITS
Vom Dasein zum Fortsein,
nur ein schmaler Grat.
Lang hat es den Anschein,
Zweifel sei schon Verrat.
Kommst du ins Wanken,
ist Glück meist zur Stelle.
Bist nie bei den Kranken,
surfst auf der Superwelle.
Kommt ein Sturm mit Macht,
zerstört fast die Balance,
hilft Mut in der Schlacht,
gibt dir eine Chance.
Doch irgendwann fehlt,
ganz einfach die Kraft
und du hast es beseelt,
über die Grenze geschafft.
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ICH WARTE
Wenn ich von hier verschwinde,
verstreut in alle Winde,
mein Fußabdruck am Strand,
verlischt im Ufersand,
- dann verliert sich meine Spur.
Wenn ich den Platz hier räume,
am Ende meiner Träume,
beim Start in neue Sphären,
erfordert das Entbehren,
- dann opfere ich mich stur.
Wenn ich hier einst entrücke,
reißt das eine Lücke,
ich werde Euch vermissen,
in jenseitigen Kulissen,
- dann warte ich am Himmelstor.
ERB ÄRMLICH
Armut kommt nicht von ungefähr,
Gründe gibt es viele.
Mal wiegt ein Ereignis schwer,
mal Alkohol und Spiele.
Schuld sind leider oft die Gene,
schon dem Opa ging es schlecht.
Aus dieser Falle, dieser Szene,
befreien sich die Enkel nicht.
Das Schicksal macht eine Kopie,
still und heimlich, diese List.
Betroffene erleben dann wie,
das für sie erb-ärmlich ist.
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FERNLICHT
Nachthimmelwärts der Blick
verleiht uns einen Kick,
wie winzig wir doch sind,
als Staub im Sonnenwind.
Aus endlos schwarzem Nichts
quillt millionenfaches Licht,
jeder kleine, helle Punkt,
aus der fernen Urzeit kommt.
Am Firmament für uns bereit
die Lasershow der Ewigkeit.
Der Lichtquell unserer Sterne,
fußt in unendlicher Ferne,
ist vielleicht bereits versiegt,
während er noch vor uns liegt.
Bei unserem kleinen Augen-Blick,
schnappen wir ein winzig Stück
des märchenhaften Sternenlichts,
das da kommt und geht ins Nichts.
REIFEZEUGNIS
Alles braucht seine Zeit, zu reifen,
Dinge endlich zu begreifen.
Was wichtig ist im Leben,
kapiert man nicht soeben.
So macht der Erfahrungsschatz,
spontanem Enthusiasmus Platz
und hilft zu hinterfragen:
Muß ich das jetzt haben?
Werte sind nicht immer,
Glorie, Glanz und Glamour.
Grad was selbstverständlich ist,
wird erst wichtig, wenn man's mißt.
Drum sei dankbar und bewußt,
bevor du wieder hadern mußt.
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AUF PILGERSCHAFT
Schmal ist der Grad,
steinig der Pfad,
die Sonne brennt
heiß vom Firmament,
müde die Schritte,
staubig die Tritte,
stoischer Zwang,
vorwärts der Drang,
Gedanken mäandern,
von einem zum andern,
Klarheit kommt steter,
bei jedem Meter,
Seele ohne Zügel,
spannt auf die Flügel,
taucht geläutert und rein,
in höhere Sphären ein.
EIGENTLICH ...
...sind grad goldne Zeiten,
Friede herrscht in unsren Breiten.
...ist hier gelobtes Land,
mit Freiheit und Wohlstand.
...hab ich alle Chancen,
das Glück macht mir Avancen.
...bin ich gesund und munter,
ist mein Dasein kunterbunter.
...leide ich nie Hunger und Durst,
oder sogar Heimatverlust.
...ist mit Dir mein Leben,
die Erfüllung hier auf Erden.
...mein Herz in deinen Händen,
kann seine Arbeit nun beenden.
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NIE GEHST DU GANZ
Ein Hauch deiner Seele,
schwebt hier noch umher.
Spuren unsrer Gefühle,
machen Herz mir so schwer.
So ahnte ich noch eben
ein inniges Lachen,
dein Frohsinn im Leben,
konnte glücklich machen.
Dein Duft ist im Raum,
voller Liebreiz und Frische,
im erotischen Tagtraum,
ich mich gerade erwische.
Hör Schritte ganz sachte,
obwohl ich nichts sehe,
ein Lufthauch Klarheit brachte,
du bist in meiner Nähe.
DER FROHE BOTE
Man sieht von Tannenspitzen
kleine Schneekristalle blitzen,
sie brechen Wintermondes Licht,
der müde seines Weges kriecht.
Schwache Schatten fallen
auf schneeverharschte Hallen,
aus Eis- und Frostskulpturen
und frischen Kufenspuren.
So Wind und Schritte schweigen,
hört man noch fern den Reigen,
den wundersamen Schellenklang,
vom Sankt Niklaus Schlittengespann.
Er bringt den Geist der frohen Zeit,
der Wärme und Geborgenheit,
zu jenen mit Weh und Schmerzen
und allen mit offnen Herzen.
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JAHRESGEDICHT
Knallerei, piff, paff, im Schnee,
kältestarr ruht da der See.
Licht gewinnt die Übermacht,
Krokus in der Sonne lacht.
Frisches Grün nun allenthalben,
Himmel voller junger Schwalben.
Bienen schwirren durch den Garten,
Menschen in den Urlaub starten.
Hitze flirrt auf dem Asphalt,
wer Wasser hat, hat die Gewalt.
Früchte reifen, Ernte ruft,
auf dem Land liegt süßer Duft.
Farbenpracht in der Natur,
das Laubfinale in purpur.
Rückzug ist nun das Bestreben,
kalte Macht greift nach dem Leben.
Tage werden trist und grau,
erhellt nur durch die Krippenschau.
Kalenderblätter gehen zu Ende,
das Jahr ist aus, ist nun Legende.
Knallerei, piff, paff, im Schnee,
kältestarr ruht da .........
MEINE ZEIT
Es ist jeder einzelne Tag,
im großen Meer der Ewigkeit,
nur ein Wimpernschlag,
gar unbedeutend ist die Zeit.
Für unser Daseins Weile,
zählt wahrlich jede Stunde,
daher des Menschen Eile
und Blick auf die Sekunde.
Die begrenzte Lebensdauer,
ein Teil unserer Natur,
im Alter nimmt man es genauer,
ich schau grad auf die Uhr.
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