Poesie Kategorie SMS - Märchen

SMS-Märchen

Allerleirauh

Als Königin, die schönste, starb,
der König ihr Versprechen gab:
Neue Frau soll gleichen Liebreiz haben.
So kam nur das Töchterlein infrage.
Die versuchte Hürden aufzustellen,
mit güldnen Kleidern, Mantel aus Fellen.
Dem Frevel sie durch Flucht entkam
und später andren König nahm.

Brüderchen + Schwesterchen

Vor Stiefmama reißen Geschwister aus,
sie hat gar verhext alle Brunnen voraus.
Der Durst besiegt die Vorsicht, oh je,
verwünscht nun der Bruder, als zahmes Reh.
Dem Fluch zum Trotz Geschwisterliebe hält,
am End ein König harsche Urteile fällt.

Tapferes Schneiderlein

Sieben tot mit einem Schlag,
das Schneiderchen berichten mag.
Hat dann mit List und sehr bedacht,
jeden Sieg nach Haus gebracht.
Mehr Schein als Sein, hat hier geklappt
und der König hat dafür berappt.

Schneeweißchen und Rosenrot

Zwei brave Töchter, rosengleich,
an edlem Sinn und Herzen reich.
Selbst Tiere lieben beide sehr,
gar wohl gesonnen ist ein Bär,
hat undankbaren Zwerg gewuppt
und sich als Königssohn entpuppt.

Gänsemagd

Zofe schafft mit Macht das Tolle,
schlüpft in Königstochters Rolle.
List und Intrigen helfen nicht,
weil toter Pferdekopf noch spricht.
Alles fliegt auf, man ist erleichtert,
als Gänsemagd dem Ofen beichtet.

Von einem der auszog
das Fürchten zu lernen

Zweiter Sohn furchtlos, will es erlernen
und sich dazu von der Heimat entfernen.
Doch alle Versuche, die scheitern bloß,
auch die drei Nächte im Gruselschloß.
Erst die Prinzessin dort, als seine Frau,
wußte wie's Fürchten geht ganz genau.

Sterntaler

Armes Waisenmädel mit Gottvertrauen,
will sich die weite Welt beschauen.
Trifft auf dem Weg noch ärmre Leut,
gibt alles hin, den letzten Deut.
Halbnackt im Walde ihr begegnet,
ein Wunder und es Taler regnet.

Vom Fischer und seiner Frau

Bescheidener Fischer schenkt soeben,
sprechendem Butt am Haken das Leben.
Gattin Ilsebill ist etwas schwierig,
fordert Lohn dafür, ist endlos gierig.
Sie wird König, Kaiser, Papst, gar Gott,
endet doch im Fischerhaus zum Spott.

Rattenfänger von Hameln

Ein bunter Mann mit Pfeifenspiel,
befreit die Stadt vom Plagenvieh.
Versprochnen Lohn erhält er nicht,
Vergeltung folgt aus seiner Sicht.
Alle Kinder führt er nun hinaus,
die kehren niemals mehr nach Haus.

Daumerlings Wanderschaft

Schneiderlein, klein an Gestalt,
hilft den Räubern allerhand.
Dann als Wirtsknecht droht Gefahr,
landet in Kuh und Wurst sogar.
Am End der Fuchs kann ihn erpressen,
bekommt Vaters Hühnervieh zu Fressen.

Bremer Stadtmusikanten

Abgetakelt und verstoßen
treffen sich vier Tiergenossen.
Sie suchen Glück als Musikanten
und auf dem Weg im Walde stranden.
Dort mit Geschrei und wilder Hatz
ergattert man der Räuber Platz.

König Drosselbart

Prinzessins Hochmut ist berühmt,
hat Freiers Makel noch verhöhnt.
Vater König hat die Nase voll,
verspricht die Hand dem nächsten Proll.
Der bricht dann wirklich ihren Stolz,
am End ist sie aus edlem Holz.

Frau Holle

Böse Witwe trieb ohne Verstand,
ihre Mädels ins Frau Holle Land.
Stieftochter, fleißig und schön,
konnte goldbehangen gehen,
Mutters Liebling faul und häßlich,
ward gestraft dort arg pech-trächtlich.

Rumpelstielzchen

Prahlerischer Müller tönte,
was die Tochter alles könnte.
Die brauchte Zauberhilfe dann,
als sie Stroh zu Gold verspann.
Zaubermännlein aus dem Wald,
zerriß sich in zwei Teile bald.

Jorinde und Joringel

Sich jungverliebtes Paar verfing,
im Bann der bösen Zauberin,
das Mädel ward zur Nachtigall,
Er sucht' nach Hilfe überall.
Dank Liebeskraft und einem Traum,
erlöst er schließlich alle Frauen.

Eisenhans

Der Wilde Mann verwünscht im Wald,
enttarnt, gefangen war er bald.
Ein Königsknabe läßt ihn entfliehn,
kriegt Kraft und Macht dafür von ihm,
im fremden Reich wird er zum Helden,
kann dort mit Königstochter schwelgen.

Paulinchen

Wenn's brave Kind nicht hören kann,
zündet verbotnes Feuer an,
verbrennt nun selbst bis auf den Rest,
ihre Schuhe waren wohl aus Asbest?

Hanns-guck-in-die-Luft

Mit dem Blick stets himmelwärts,
erfährt der Hanns so manchen Schmerz.
Durch Träumereien, ist zu vermuten,
liegt er am End gar in den Fluten.

Zappel-Philipp

Die ständ'gen Stuhl-Kippeleien,
brachten bei Tisch nur Scherereien.
Obwohl Vater oder Mutter spricht:
"Schaukel, zappel, trappel nicht"!
Tischdecke samt Essensgaben,
haben am End das Kind begraben.

Struwwelpeter

Naturbelassen ist der Peter,
Haar und Nägel kürzt er später,
als üblich dort, in jenen Tagen,
muß manches 'Pfui' dafür ertragen.

Der böse Friederich

Der Knabe außer Rand und Band,
gemein zu allen Tieren stand.
Gar peitschen wollte er den Hund,
der biß ins Bein, aus gutem Grund.

Rotkäppchen

Gutes Kind zur Oma lief,
tief im Wald ging alles schief.
Wolf fraß beide offensichtlich,
Jägersmann kam grad noch richtig.

Der gestiefelte Kater

Kater sprach zum Müllersohn,
ich rette dir dein Erbe schon.
Bald, mit Geschick und etwas List,
ich Minister und du König bist.

Schneewittchen

Stief-Mama im Spiegel schaut,
bei Zwergen lebt die schönste Braut,
Bosheit ihr das Herze bricht,
entgeht am End der Strafe nicht.

Max und Moritz

Brüderpaar mit bösen Streichen,
an Witwe, Lehrer und dergleichen.
Buben kamen selbst in Not,
endeten als Entenschrot.

Hans im Glück

Naiver Hans mit goldnem Lohn,
stöhnte unter dieser Fron,
tauschte Freiheit sich zurück,
fand ohne Güter großes Glück.

Hänsel und Gretel

Hans und Grete gingen Wald,
keiner kannte Heimweg bald.
'Wohin jetzt nur?' stellte sie vage,
ihrem Hans die Gretchenfrage.

Dornröschen

Verfluchte Nadel Mädchen stach,
fiel in Hundert-Jahre-Schlaf,
Prinz kam zufällig vorüber,
küsste, und sie atmet wieder.

Der Wolf und 7 Geißlein

Geißlein wurden ausgetrickst,
eins ist dennoch ausgebüxt.
Täter ließ sich hernach jagen,
Missetat lag ihm im Magen.

Froschkönig

Güldene Kugel im Brunn' verschwand,
Frosch viel versprochen, daß er sie fand.
Prinzessin nun zum Worte stand,
verzauberter Prinz ergriff ihre Hand.

Prinzessin auf der Erbse

Prinz benötigt Erbsentest,
das Bettchen präparieren läßt.
Morgens Fräulein ist gerädert,
Bett ist ihr zu schlecht gefedert.

Rapunzel

Zauberin allein will sorgen,
für schönes Kind, im Turm verborgen,
ihr langes Haar als Kletterseil,
fand auch der Königssohn recht geil.

Aschenputtel

Stiefkind haust in Sack und Asche,
an Mutters Grab folgt Hilfe, rasche,
zu edlem Kleid und goldnen Schuhchen,
braucht Prinz nur richt'gen Fuß zu suchen.

Tischlein deck dich

Vor bösen Wirten, Lügen-Ziegen,
hüte dich, glaub deinen Lieben.
Ganz ohne Knüppel aus dem Sack,
ist hernach Glück und Gold nicht knapp.