Poesie Kategorie Schmunzler

Schmunzler - Seite 7

 

BEIM DARTS

Die Scheibe an der Wand,
die Pfeile in der Hand,
gut vier Schritte nun zurück,
das Bullseye fest im Blick.
Volle Konzentration,
der Wurfarm pendelt schon.
Geschoß verläßt die Hand,
trudelt Richtung Wand,
fliegt anders wie gedacht,
hat Loch in Wand gemacht.

Ich versuchte echt zu treffen,
tat dies jedoch mitneffen*).

*)= mitnichten reimt sich nicht


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DER SPEZI

Beim Blick aufs andere Geschlecht,
die Unterschiede reizen.
Was ‚Mann‘ nicht hat, aber gern möcht‘,
damit soll Frau nicht geizen.

Doch zeigt sie viel, ist das zuviel
und Konkurrenz ist sauer.
Die Phantasie sei mit im Spiel
und Raffinesse schlauer.

So ist ein Blick ins Dekolleté
ein einzig Rätselraten.
Nach grober Schätzung, was ich seh,
kann ‚Mann‘ noch mehr erwarten.

Ich taxiere hin, taxiere her,
bin Busenfreund, in diesem Sinn,
in Bayern sagte man zu mir,
daß ich darum ein SPEZI bin.

 

VON DER FRAUSCHAFT

In die Phalanx der Männerschaft
sind Damen eingebrochen,
was lange als nicht schicklich galt
wird ihnen zugesprochen.
Auf gleichem Platz, mit selben Toren,
und nach den alten Regeln schauen,
da wird gewonnen und verloren,
auch von den Fußballfrauen.

Aber ganz oft fliegt langes Haar,
sind Bewegungen so schön grazil,
es wirkt das Grätschen wunderbar
und auch das Deckungsspiel.
Man(n) ist verzaubert - sehr,
und kann sich kaum helfen,
nicht bloß von deren Anzahl her,
schaut man gerne zu, den Elfen.


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VOGEL-ESC

Die Amsel drosselt den Gesang,
weil eine Drossel schöner klang.
sie hat dann aber schnell erkannt,
macht nix, wir sind ja artverwandt.
Ich versuche mal das Lerchenlied
und senkrecht auf zum Himmel stieg.
Sie ächzt bereits auf halber Höhe,
ähnlich einer Nebelkrähe
und entscheidet sich im freien Fall
doch für das Lied der Nachtigall
und sagt zu sich, klingt wunderbar,
Ich glaube, bald bin ich ein Star!

 

CHANCE VERTAN

Oh, du mein Himmelbett,
du daunenweicher Vorgeschmack,
auf mein kühles Reihengrab,
wenn ich dich nicht hätt‘.

So kuschle ich im Plümo gerne,
fürchte hier das Später kaum,
schließ die Augen für den Traum,
meiner Reise zu den Sternen.

Draußen tobt wie stets das Leben,
doch das Treiben und Rumoren
dringt nicht bis zu meinen Ohren,
kann mir keinen Auftrieb geben.

Ahnungslos, was das bedeutet,
kleb ich hier am Laken fest,
erliege hier der Leinenpest,
als der Geldbriefträger läutet.


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UNTER GEIERN

Kommt ein Vogel geflogen
setzt sich nieder, frißt mein‘ Fuß,
hab zulang wie tot gelegen,
was ich mit ihm klären muß.

Er beginnt mich aufzubrechen
hat Innereien im Visier,
das muß ich noch besprechen,
falls ich nicht mein Herz verlier.

Er begibt sich Gen-Italien,
der scharfe Schnabel macht nervös,
seinen Hang zu Naturalien,
finde ich leider desaströs.

Schwebend über dieser Szene,
spür ich kein Weh und auch kein Ach,
da kommt noch die Hyäne,
das ist ja ein blöder Tag.

 

WECHSELJAHRE

Im Alter wechselt bei ihm und bei ihr,
die Haut von Seiden- zu Krepp-Papier.
Aus süßen Grübchen werden Gruben,
manch Gegenmittel gibts in Tuben.
Selbst schelmische Fältchen um die Augen,
können nun zum Canyon taugen.
Und das erschlaffte Unterfell
verändert die Konturen schnell.
Es gilt der einst so flotte Hengst,
inzwischen nur als Schreckgespenst
und die damals strohblonde Stute,
ist grau und geschrumpft, die gute,
macht nun leicht gebeugt Galopp
und alle hundert Meter stopp,
trabt weiter Richtung Altenheim,
zur Hengstparade am ‚Haus Sonnenschein‘.


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MÄNNER (Tagtraum)

Vom Riesen bis zum Zwerg
das reinste Wunderwerk,
eine maskuline Pracht
hat die Natur hervorgebracht.
Symbiotisch paart sich Kraft
mit purer Leidenschaft.
Durch Energie und Empathie,
ausgezeichnet, dies Genie.
Zu breiter Brust und starken Händen,
steckt wahres Wunder in den Lenden,
von da aus startet jener Held,
seine Kopien in die Welt,
wo Fußball, Bier und Kriege,
garantieren seine Siege.

Da schallt es glockenhell durchs Haus:
Wann bringt der Herr den Müll nun raus?

 

VON GEIßEN UND GREISEN

Die Geißen klettern in den Felsen,
sind Hasardeure in der Wand,
brechen sich nicht ihre Hälse
und gefährden den Bestand.

Bei Greisen voller Harm und Gicht,
wenn die in den Bergen klimmen,
kann trotz größter Vorsicht nicht
immer diese Regel stimmen.


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HOUSERUNNING

Nicht ganz ohne Grund
sind die Füße unten und
ein Berg aus Knochen oberhalb
bilden mühsam die Gestalt.

Aufrecht ohne schwanken
kann das Gestell sich halten,
wer kommt auf den Gedanken,
dies anders zu gestalten?

Nach unten plötzlich nichts,
außer des Gewichts,
da sträuben sich die Sinne,
das Herz hält plötzlich inne,
der Verstand fragt: ist das nötig?
Ist das nicht übermütig?

Für mich ist klar, beileibe,
ich wäre sogar unterfeige.

 

MIT SIEBZIG HAT MAN ....

Ab deiner siebten Dekade,
antwortet das Leben oft: Schade!
Für solch alte Wichte
ist das doch Geschichte:

Mit einem Bären ringen
und hohe Berge bezwingen.
Eine Kastanie pflanzen
oder den 'Moon-walk' tanzen.
Beim Ironman laufen,
einen Bausparvertrag kaufen.
Den starren Rücken beugen
und einen Helden zeugen.

Da schlägt man sich auf die Schenkel:
Dann schick mal Deinen Enkel !


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AUF DEM WEIHNACHTSMARKT

Es riecht so herrlich nach Punsch,
im Herzen manch frommer Wunsch.
Beseelt von der heiligen Zeit
sind alle für Gutes bereit.
Hand-in-Hand, ergriffen wir schweben
zu Weihnachtsklängen durchs Leben.
Weit weg sind Sorg‘ und Rumor,
flüstere ich ihr etwas ins Ohr.
Da sagt sie: für solch schmutzige Wünsche,
braucht es noch einige Pünsche.

 

EINE FRAGE

Just an der Krummen Lanke,
gab es den dummen Gedanke,
wenn ich dich fragen täte,
heißgeliebte Margarete,
könnte ich, das wäre geil,
dein Bikini-Oberteil ....
Da hör ich bereits dein: Wehe!
Willst du daß ich gehe!
Ich vergess den dummen Gedanke
und frag morgen einmal Anke.


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ISEGRIM

Der Graue schleicht seit Ewigkeiten
durchs Unterholz, riecht seine Beuten.
Wie ein Mysterium, schattengleich,
huscht er durch sein Königreich.
Den scheuen Mensch, das treue Schaf,
bringt er um den sicheren Schlaf.
Wenn beim Geheul in Vollmondnächten,
nur alle an Grimm's Märchen dächten.
Denn was tun, ihm vis-a-vis!
Geschrei und Flucht tun's leider nie.
Es hilft der Märchentrick allein:
Bauch aufschneiden, Steine rein!

 

VON SUSE

Meine kleine Suse tut
alles reizend, lieb und gut,
ohne jeden Übermut.

Bedächtig und gelassen
schleicht sie durch alle Gassen,
kann jede Hektik hassen.

Kein aufgeregtes Wort jemals
verließ den süßen Damenhals,
wie oft bei anderen Femmes Fatals.

Beim Arbeiten und Essen,
kann sie die Zeit vergessen,
weilt in einem Traum stattdessen.

Freunde treffen zum Termin,
pünktlich unerreichbar schien,
„Ich habe ja nichts anzuziehen!“

In Liebe der Suse zugetan,
frage ich mich ab und an,
fehlt vor ihrem Namen Tran-?


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