Bei Blaubart und Co.

Bei Blaubart und Co.

Neulich hat mich ein Kabarettist zum Nachdenken gebracht - soll ja vorkommen. Mit versteinerter Miene hat er zum Thema ‚steigender Meeresspiegel‘ in einem Ge­dan­ken­spiel einen sehr an­schau­li­chen Lö­sungs­weg vor­ge­schla­gen. Als schnelle Lö­sung sozusagen, die direkt wirken würde.

Man sollte alle Pottwale an Land holen

Ha, ha, ha. Grosses Gelächter im Zu­schau­er­be­reich.
Der Vortragende weiter: Wenn ich zum Bei­spiel aus der Wanne steige ...
Wieder albernes Gelache.
Meine Güte, eine innovative Idee hat es heutzutage so schwer. Kein Wunder, dass Startups um jede Mark kämpfen müssen. Aber wenn das Unternehmen drei Jahre später an die Börse geht, haben es natürlich alle gewusst.

Zum beschriebenen Sketch, der leider dann schon endete, meine nachfolgenden, tiefer gehenden Überlegungen.
Es sterben jährlich, was sage ich, stündlich Spezies auf Erden aus.
Meist unbeachtet und sinnlos. Wenn wir aber den Blauwal opfern, ganz bewusst und zielorientiert und ihm dann an­schlie­ssend ein Denkmal setzten, mar­kan­ter Weise unterhalb NN in Holland viel­leicht, so abwegig ist das doch nicht. Was fallen denn dem Kritiker spontan für Alternativen ein?

  • Entweder in Alaska und der Antarktis riesige Schneekanonen aufstellen
  • Den Permafrost in Sibirien mit flüssigem Stickstoff wieder herstellen
  • Vielleicht in allen weltweiten Ge­mü­se- und Can­na­bis­ge­wächs­häu­sern Setzlinge von Ur­wald­bäu­men heranziehen und danach Palmölplantagen rückbauen
  • den Fleischkonsum auf den Verzehr von Heuschrecken umstellen

All das dauert viel zu lange.

Wenn so etwas allerdings in der Zeit­schrift Tina und Co. getarnt als neuester Fit­ness- oder Schlank­heits­tipp aus Amerika angepriesen würde, wer weiss.
Bei den dutzenden anderen Trends der letzten Jahrzehnte hat das ja auch geklappt. Trotzdem wären das alles schwierige Lösungswege und wirkten nicht umgehend. Sind wir ehrlich. Fruchten irgendwelche Bemühungen, Entbehrungen nicht um­ge­hend, dann schlafen sie schnell wie­der ein.
Ich weiss wovon ich rede. Das Veltins-Gewölbe stört mich oft, habe daher mal eine Woche kein Bier getrunken - bringt nix.
Rückenschmerzen sind sicher auch Folge von mangelnder Muskulatur und / oder verknoteter Fazien. Dagegen etwas tun ist langwierig und nach drei heimischen Gym­nas­tik­ein­la­gen spüre ich keine Bes­ser­ung.
Also, warum die lästige Quälerei wei­ter­füh­ren, mal ehrlich.

Darum zurück zu der verrückten Idee des Blauwal-Fishings.
Käpten Ahab und Blaubart erhalten grosse Aktualität.
Ich muss mir das Buch einmal bei den Enkelchen borgen. Grins !!!