Poesie Kategorie Schmunzler

Schmunzler - Seite 6

 


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DER ABWURF

Das Glück dieser Erde,
liegt auf dem Rücken der Pferde.
Doch wohl niemand fragte je,
wie ich das unterm Sattel seh,
trag sprichwörtlich dazu bei
und manche Last und Tyrannei,
denn für das Glück dort oben,
heißt es eifrig üben, proben
und mancher wird wohl nie
das perfekte Reitgenie.
In ein paar Einzelfällen doch,
gingen mir die Gäule durch,
soviel Dummheit, nicht zu fassen,
konnt ich nicht auf mir sitzen lassen.

 

GRUPPENSEX

Ist der Galan bereits ergraut,
er in düstre Zeiten schaut.
Falls seine Glut noch etwas glimmt,
frisches Reisig hilft bestimmt
und zur Not soll es daneben,
auch ein 'Blaues Wunder' geben.
Hexal und Bayer sind so nett,
liegen eifrig mit im Bett.


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AM STRAND

Der Nixer träumt so von Natur
von holden Wasserwesen nur,
-der Meerjungfrau in Kopenhagen,
-der Loreley mit blonden Haaren,
und bei James Bond und Dr. No,
-von Ursula Andress sowieso,
-der Werbefrau von Almased,
die am Strand nie langsam geht.
Doch Achtung! Im realen Leben
steigt anders als im Traum soeben,
aus sanften Wellen und der Gischt
Mehr-Jungfrau auf, als nötig ist.

 

DIE ENTSTEHUNG
DES HÜFTGOLDES

Die kleine Kalorie beschwingt
an meinem Zäpfchen abwärts schwimmt,
plumpst lustig in den Magensaft
und paddelt dort mit letzter Kraft
zum Ausgang Richtung Därme hin,
dort schätzt man ihre Energien
und aufgesplittet in Portionen
erfüllt sie baldigst die Missionen,
steht schnell parat, ist Not am Mann,
im Muskel und Geschlechtsorgan.
Ist kein Bedarf, so hin und wieder,
läßt sie sich an der Hüfte nieder.  


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IM GARTEN EDEN

Hinter hohen Ligusterhecken
kann sich Deutschtum gut verstecken.
Kontrolliert vom Satzungsscherge,
liegt das Land der Gartenzwerge.
Im Rosenbogen eingetreten,
vorbei an blank geputzten Beeten,
führt uns der Kiesweg schnörkellos,
zum genormten Gartenhaus.
Prämierte Rosenstöcke grüssen,
1A-Rasen liegt zu Füssen.
Der Obstbaumschnitt ist fachgerecht,
verspricht, die Ernte wird nicht schlecht.
Alle Parzellen Seit-an-Seit,
sind wie geklont nun schon bereit,
denn der Vorstand patrouilliert,
ermahnt, wenn etwas sehr variiert.
So stört auch mittags Kinderlachen,
des abends eine Party machen.
Satzungskonforme Rücksichtnahme,
steht auf der Laubenpieper-Fahne,
das kann man doch erwarten,
hier im 'Strebergarten'.

 

ALP(EN)TRAUM

Wilde Hatz auf Asphaltschienen,
Zickzack durch die Felsenwelt.
Am Abgrund nah den Serpentinen,
ein dunkler Forst den Blick verstellt.

Da werfen weiße Gipfelspitzen,
das letzte Sonnenlicht zurück.
In eine schwarze Röhre stürzen,
die Augen starr im Tunnelblick.

Dunkle Mächte sind am Werk,
eiskalt die Dämonenhand.
Ihr Hexenhaus versperrt den Berg
und ist als 'Mautstation' bekannt.


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AUG UM AUG

Man will sich mal was Gutes tun
und geht gekleidet elegant
zum Essen aus ins Restaurant.
Schon ist der Ober da und nun
wird nach Geschmack und Kleinem-Geld
individuell gewählt.
Meist schon bei Suppe a‘ la Huhn,
endet der Gaumenschmaus,
schaun doch mehr Augen rein, als raus.

 

DES NACHTS

Es treibt dich um in dieser Nacht,
du schleichst in dunklen Räumen.
Der Vollmond wird von dir bewacht,
aus Angst vor neuen Träumen.
Geheimnisvolle Stille liegt
über den kalten Fliesen,
das Grauen einen Namen kriegt,
in Nächten, so wie diesen.
Die Augen süchtig nach dem Licht
folgst du nur dem Gespüre,
ein Knarren in die Stille bricht,
das ist die Kühlschranktüre.


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DIE VERORDNUNG

Lecker kühl und schaumgekrönt,
der Gaumen herbem Prickeln frönt.
Ob Pils-,ob Alt-,ob Weiß-,ob Schwarz-
Bier ist meine Leidenschaft.
Export und Kölsch und Weizen
heftigst meine Sinne reizen.
Mein Internist, selbst nicht so schlank,
schimpft über diesen Hopfentrank.
Der Bauchumfang sei der Beweis,
Gebrautes hat auch seinen Preis.
So ließ er nicht mehr mit sich spaßen,
ich trink Bier nur noch in 'Maßen'
und mit langem, tiefen Zug,
sonst wird es schal im Literkrug.

 

EI DER DAUS

Manch‘ Spruch sagt man dahin,
bass erstaunt und ohne Sinn:

‚Mein lieber Scholli‘; Mannomann!
Da bist du platt!;  Wer kann, der kann!
Donnerlittchen!;  Leck mich fett!
Teufel auch!;  ‚I glab des nitt!‘
‚Hasse Töne‘ und ‚Voll krass‘,
Heilig’s Blechle!;  Nein, sowas!
‚Alter Schwede‘ und ‚potzblitz‘,
Leckofanni!;  Iss kein Witz!
Holla die Waldfee!;  Sapperlot!
Caramba! und ‚Da schlag mich tot!‘
Verdammt juchhe!;  Mein lieber Schwan!
Du grüne Neune!;  Sieh mal an!
Ich werd verrückt! und ‚Nicht zu fassen‘,
‚Das muß ich erst mal sacken lassen‘.
Mein lieber Herr Gesangsverein!
‚Iss ja irre!‘; ‚Glaubt kein Schwein!‘

….und all dies sagt das gleiche aus,
wie kurz und schmerzlos: Ei der Daus!


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STRESS BEIM JAZZ

Das letzte Lied gesungen,
Applaus gerad’ verklungen.
Im Gewölbe hoher Hallen,
noch letzte Töne schallen.
Da gibts bei den Bläsern Krach:
Du warst heute reichlich flach!
Saxophon rügt die Posaune:
Das war nichts für gute Laune!
Die schießt zurück: Was ist mit dir?
Dudelst doch ohne Noten hier!
Nun mischt sich die Trompete ein,
das sei alles große Pein
und gar das Flügelhorn, betrübt:
Daß es sowas bei uns gibt!
Die Tuba hebt mit tiefem Klang,
nun mahnend ihre Stimme an:
Freunde, verzeiht mir meinen Sprech:
Ihr redet alle reichlich Blech!

 

WIESO, WESHALB, WARUM

Wilde Winde wehen Wehen,
werden weiße Wunderwelten.
Wohlig, wollig warme Wäsche,
wird wahrhaftig wichtig werden.
Wandert Winterwetter weiter?
Werden Wüsten wirklich weiß?
Wir wollen weiter wehrhaft wirken,
widerstehen Weltensturz.
Wollen wir wirklich weichen?
Wann wird wer widersprechen?
Wie wichtig ‚wahr und wissen‘,
was wohl weiter werde.
Wer weiß, wer weiß.


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ENTMATERIALISIERT

Der Weg zum Amt ist altbekannt
dem Bürger eine Bürde,
verzweifelt er dort am Verstand
und opfert seine Würde.
Hat ganz allein im Beamtenschrein,
sein Unbehagen vorgetragen,
doch der Begehr findet kein Gehör,
alle Fragen sind zu vertagen,
Herr Oberrat sei grad nicht hier,
eine Pause er sich verdiente.
Es wird gemunkelt im Revier:
daß der Beamte heimwärts beamte.

 

FRAU IM MOND

Der Mann im Mond,
ganz alleine wohnt.
Er geht stets zur Nacht,
mit der Laterne auf Wacht,
sonst würd es auf Erden,
pechschwarze Nächte geben.
Nachts Stunde um Stunde,
dreht er seine Runde
und bekommt niemals Streit,
wo er sooo lange bleibt.
Frau im Mond würde nun schreien:
Nachts bin ich so allein!
Wenn du mich wirklich liebst,
nimm die Tagschicht demnächst.


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VOM HEIDEKRAUT

Schäfchen-Wolken treiben,
himmelhoch über der Heiden.
Unten - da kann man gucken,
treibt der Schäfer seine Schnucken
und es mit Hurra und Heureka,
auf und mit der Erika.