Poesie Kategorie Jugendsprech

Jugendsprech - Seite 3

 

              

 

POLITESSE

Im öffentlichen Parkraum lebt
ein grau-uniformiertes Wesen.
Es spaziert dort hin und her,
schreibt bunte Zettel und noch mehr
kann man von ihr erfahren,
fragt man nach dem Gebahren.
Es zeigt sich, mit finstrer Mine,
die urbane TICKETSCHLUMPFINE.


© SchWo

 


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SCHWIMMBAD

Die Sonne brennt
erbarmungslos von Firmament,
man sucht Schatten überall
oder einen Wasserschwall.
Kühlung ist das Los der Stunde,
Eis am Stiel in aller Munde.
Es herrscht Enge auf der Wiese,
und ein Blick ringsum auf diese
offenbart warum dies meist,
nur CELLULITE-ZENTRUM heißt.

 

DUMME GEDANKEN

Du hattest Zeit zum Denken,
das Kleinhirn zu verrenken,
doch es war ein Graus,
es kam nicht viel heraus.
Nur wirres Zeug, völlig konfus.
Dir blieb die Erkenntnis bloß,
daß wie so oft seit Jahren,
es nur HIRNBLÄHUNGEN waren.


© SchWo

 


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ARSCHKRIECHER

Er buckelt hier und buckelt dort
und redet stets dem Chef das Wort,
er hält die Türe auf ganz prompt,
wenn jener erst von weitem kommt,
keine Kritik, kein Widerwort
beim Obrigkeitendialog.
Typisch das, in Wort und Tat,
für den MASTDARMAKROBAT.

 

PFERD

Für die Jugend allgemein,
ist zu Fuß gehen eine Pein.
Ein Hoch auf jegliches Gerät,
das dich befördert oder trägt.
So träumt ein maskuliner Teen
von ein paar Rädern und Benzin,
von Geschwindigkeit und viel PS,
doch der feminine Typ indes
bevorzugt da vier Beine
und Pferdestärke an der Leine,
ist schnell bei Heu und Stroh,
mit ihrem HAFERMOPED froh.


© SchWo

 


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SCHWÄCHLING

In der Alltagsschlacht
bedeutet Stärke ist gleich Macht.
Gleiches Recht für alle
ist eine Wunschtraumfalle.
Bist ins Eck gedrängt
und von Ängsten ferngelenkt,
irgendjemand stets dich foppt,
die wilde Horde kräftig moppt,
der Rückwärtsgang ist da dein Ding,
aufzumucken macht kein Sinn.
So bist du überall bekannt,
wirst KAROTTENRAMBO nur genannt.

 

ARSCHLOCH

Ein Mitmensch ist gelegentlich
nicht so auf deiner Wellenlänge,
ist unsympathisch, ekelig,
es stört schon eine Menge….

und Ansichten hat der Clown,
wie einst im alten Rom.

Manches kann man ja verzeihen,
doch bei Geschmack und Etiketten,
hilft Toleranz oft nicht dabei,
die Wogen noch zu glätten….

und chancenlos ein Kompromiss,
wenn’s eine ARSCHPRATZE ist.


© SchWo

 


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STARKER TYP

Der Cowboymann im wilden Westen,
war schon einer von den besten,
harte Arbeit mit dem Vieh,
ein Ponyhof war das wohl nie.
Kraft und Mut tagein, tagaus,
machte diesen Helden aus.
Für einen Zaun, wenn überhaupt,
hat er Stacheldraht gebraucht
und heut ein harter Hund zumeist,
der ELEKTOZAUNPINKLER heißt.

 

SCHILDKRÖTE

Mit Vorsicht und Bedacht,
bewegt sie sich ganz sacht.
Dickes Blattwerk ist ihr Reich,
als Nahrung und als Schutz zugleich,
tritt gar ein Feind in ihr Terrain,
zieht sie Kopf und Beine ein,
übersteht gepanzert und im Stillen,
alle äußeren Unbillen.
Ganz klar dass man sie kennt
und BEAMTENWINDHUND nennt.


© SchWo

 


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LANDWIRT

Wie mit dem Lineal gezogen,
schnurgerade und perfekt,
musterhaft liegen die Furchen,
jeder Acker wie geleckt.
Und im Sommer steht die Frucht,
Reih für Reihe in der Flucht,
alle Halme eine Höhe,
dicke Rüben, Lohn der Mühe
und der Mais, wie eine Wand,
kerzengrade der Bestand.
So prägt der Bauer die Natur,
als ACKERDESIGNER von Feld und Flur.

 

DURCHFALL

Weithin die Bakterien-Sache,
bekannt als Montezumas-Rache,
verdirbt dir als Diarrhöe auf Reisen,
alle Lust auf fremde Speisen.
Aber auch daheim im Reich,
ist man nicht sicher vor der ‚Seuch‘.
Sie grassiert schon mal im ganzen Land
und wird hier DARMFASCHING genannt.


© SchWo