Meine Glossen - Buchen sollst du suchen

Buchen sollst du suchen

Gerade weile ich unter selbst­gepflanzten Buchen in unserem weit­läufigen Anwesen (wenn man kleine Schritte macht). Sie wurden einst, vor ein paar Jahren, zur Erbauung und zur Erzeugung eines Schatten­platzes für überhitze Sommer­tage gesetzt.
Inzwischen haben sie einen Grund gefunden, um sich wohl zu fühlen und sind wie Hary gewachsen. In memoriam Armin Hary, der in meiner Jugend das Ebenbild der Licht­geschwindigkeit auf zwei Beinen darstellte.
Jedenfalls groß geworden sind die Bäume schon mächtig und sind inzwischen spendabel, schatten­mäßig.
Hier auf der ‚Die-seiner-Liege’ (meine Frau hat eine eigene) bin ich nach einem mehr­minütigen Fahrradtrip zur Nachbar­gemeinde gelandet, zur muskulären Aus­nüchterung.
Mein Blick ist frei zum schalke­blauen Himmel, auf dem seltsame Wolkeninseln schwimmen. Die Phantasie praktiziert freie Inter­pretationen und es schipperten in den letzten Minuten vorbei: ganz Frankreich (ohne Übersee­gebiete), gefolgt von einer täuschend echten Löwen­skulptur (liegend), wie sie bei Möchtegern­villen an der Garagen­zufahrt zu finden ist.
Aber halt, da tut sich was.
Doch jetzt erkenn ich Donald Duck, er hält eine Quietsche­ente an der Leine. Da huscht Amrum vorbei, lang gestreckt mit Kniepsand und Co, dann erscheint übermächtig ein Monster­teil. Ähnelt China, eine Abhör­wolke, wer weiß - ausschließen möchte ich es nicht. Da entsteht eine Pause, die Schiffe haben wenig Wind, segeln wohl auf einer Rossbreite*) der Nordhalb­kugel.
Großes Blau, kein Land in Sicht, ich muß an Kolumbus denken, kommt jetzt von links Indien? Nein, weiterhin Flaute ……
Doch da, kein neuer Kontinent, ein Embryo auf dem Rücken liegend, die Arme ange­winkelt auf der Brust, den Daumen im Mund kann ich aber nicht erkennen.
So schweifen und schweifen meine Gedanken, bis auch beidseitig die Augenlid­muskulatur den restlichen Muskeln meines Körpers folgt und es wird dunkel.

*) windstiller Hochdruckgürtel