Sinniges - Seite 4
TAG VATER, VATERTAG
Vater, oh Vater! In der Weltenwende,
braucht‘ ich deine starken Hände,
die mich einst in frohem Toben,
jauchzend hinauf zum Himmel hoben.
Vater, oh Vater! In Sorge und Harm,
sehnt‘ ich mich nach deinem Arm,
nach all dem Leben voller Spaß,
als ich auf deinen Schultern saß.
Vater, oh Vater! Nach misslicher Tat,
sucht‘ ich noch immer deinen Rat,
hast mir damit stets unbemerkt,
meinen jungen Rücken gestärkt.
Vater, oh Vater! Bist du auch fern,
gedacht‘ hab ich deiner immer gern,
hast mich gezeugt und geprägt,
mein heutiges Wesen angelegt.
TAG MUTTER, MUTTERTAG
Mutter, ich komme aus dir,
Mutter, ich hänge an dir,
du hast mir das Licht gezeigt,
in einer schwierigen Zeit.
Nach dunklen Jahren zurück
fand dein Herz neues Glück
und neue Heimat zugleich,
die war für immer dein Reich.
Mutter, ich komme aus dir,
Mutter, dann meine Schwester, mit vier.
Du hattest Nerven aus Stahl,
Frauenrechte noch eine Qual.
Ohne Job und eigenes Geld,
stets auf den Mann eingestellt.
Doch hattest du stets die Kraft
und es später alleine geschafft.
Mutter, ich komme aus dir,
Mutter, ich bin ein Teil von dir.
Dein Augenschein ist nun fern
und Schwesterchen auch ein Stern,
ich bleibe lebend zurück
und danke dir für mein Glück
und einst, in einem ferneren Land
nimmst du uns wieder an die Hand.
(inspiriert von: Bochum/H.Grönemeier)
POLITISCH
Es gruselt momentan der Blick
in unsere deutsche Republik.
Wer uns da Was zu sagen meint
und wahre Volkesstimme scheint,
ist oft Gestriger und Verschwörer,
Radikaler und Systemzerstörer,
wer da am lautesten krakeelt,
all die Vergessenen beseelt.
Doch nun erwacht die stille Mitte,
wagt die ersten scheuen Schritte,
raus aus dem Wohlfühl-Laster,
auf‘s nasse Kopfsteinpflaster
und will die Stimme da soeben,
gegen den Protest erheben.
Es ist nicht alles gut im Lande,
das ist aber keine Schande,
der Mensch kann auch mit Mängeln leben,
muß aber stets nach Besserung streben.
Für uns ein Ausweg niemals - nie,
ist dabei braune Sympathie.
DER SEGELFLUG
Hoch in die Wolken empor
trägt mich die Thermik heute.
Die Welt kommt mir so winzig vor
und ebenso die Leute.
Mein Segler gleitet ruhig dahin,
wie mit Adlers Schwingen.
Kein Gram, kein Schmerz trübt meinen Sinn
fernab von Alltagsdingen.
Der Traum der Freiheit wird hier wahr
und nur der Horizont, so weit,
stellt eine Grenze dar
- genauso wie die Zeit.
OVERVIEW EFFECT
Die große Bühne allemal
hat jedes einzelne Leben,
ob Euphorie oder gar Qual,
es wird nur dieses geben.
Der Blick hinaus ins Weltenall
und dessen schiere Weiten,
sollte die Menschheit überall
zu tiefer Demut leiten.
Was kann wohl ein kleines Wesen,
auf einem winzigen Planeten,
anderes tun - im Guten wie Bösen,
als zu hoffen und zu beten?
AUFRUF ZUR SONDERMISSION
Kommt Kameraden, kommt,
kommt an vorderste Front,
eilt in aller Schnelle,
zu Granaten und Schrapnelle.
Im Felde und im Schützengraben,
werden wir einander haben,
gemeinsam durch die Erde kriechen,
Pulverdampf und Leichen riechen.
Die Waffen brauchen euer Blut,
dies tut dem Mutterboden gut.
Und endet einst das Kriegsgeschrei
beweist dein Grab, du warst dabei.
HELFER IN DER NOT
Solch Kummerzeit, gab es schon immer,
Hunger, Krieg und Seuchen
sind nicht zu verscheuchen,
Krankheit, Tod und Leid
hielt das Leben stets bereit
> das Dasein wird nicht schlimmer.
Doch Empfindsamkeit macht aufgeregt,
Nöte, Last und Sorgen,
deine Angst vor morgen,
sind bei dir speziell
und sehr individuell
> kein Standard das belegt.
Manch Gelegenheit, erfordert Pflicht,
zu Armut, Unrecht und Gefahren,
braucht es dein Gebaren,
den besonderen Mut
und es wird wieder gut
> bloß das Schicksal beugst du nicht.
HIMMEL NOCH MAL
Ich schließe meine Augen,
will von der Welt nichts sehn,
sie kann für mich nicht taugen,
es ist zu viel geschehn.
Die Kriege dieser Zeit,
Katastrophen der Natur,
die Armut und das Leid,
alles schockiert mich nur.
Ich sehne mich im Traum,
nach einem Wunderland,
das ich auf Erden kaum,
zu meinem Trost je fand.
Da öffnet sich das Himmelstor
und ein goldener Engel spricht:
das kommt dir vielleicht komisch vor,
auch wir versprechen nichts!
VON MENSCHEN UND LEUTEN
Wir sind Menschen, wir sind Leute
und existieren im Hier und Heute,
was war, das war und ist vorüber,
das Jetzt ist allen deutlich lieber.
Wir sind Menschen, wir sind Leute
und sind des Schicksals fette Beute,
doch Vieles haben wir in der Hand,
nutzen wir doch den Verstand.
Wir sind Menschen, wir sind Leute
und meiden hasserfüllte Meute,
die nur den Untergang beschwört
und sich nur noch selber hört.
Wir sind Menschen, wir sind Leute
und was den Einen ehrlich freute,
war dem Anderen halb so wichtig,
oder fand es gar nicht richtig.
Wir sind Menschen, wir sind Leute
und existieren im Hier und Heute,
wollen gemeinsam mit Vertrauen,
in eine gute Zukunft schauen.
ACH DU LIEBE ZEIT
Es zieht die Zeit an dir vorbei,
du brauchst gar nichts zu tun,
die Zeit ist gegen Zeit immun
und bleibt sich treu dabei.
Sie kann nicht ruhen oder enden,
muß stets vorwärts - weiter,
sie ist dein Wegbegleiter
und wird dein Dasein lenken.
Eines fernen Tages - leider,
da trennen sich die Wege,
du ziehst in himmlisches Gehege
und sie alleine weiter.
KOPF HOCH
Lebst du in einer Wüstenei?
Sei selbstverliebt, sei selbstverliebt,
glaub das es nichts schönres gibt
und dies der Garten Eden sei.
Bist du in Einsamkeit verstummt?
Schreie laut, schreie laut,
bis es klingt so wohl vertraut,
weil dein eignes Echo kommt.
Sind abgestumpft die Seelen?
Weine Kind, weine Kind,
deine Tränen heilig sind
und Mutter wird sie zählen.
Herrscht rings herum nur Schwärze?
Strahle doch, strahle doch,
die ganze Welt ein dunkles Loch
und du bist eine Kerze.