Socials - Seite 10
WONNEMONAT
Nun ist er da, mit Macht,
kam in der Walpurgis-Nacht,
schmeichelt uns mit lauer Luft
und seinem frühlingshaften Duft.
Endgültig nun vergessen
ist die dunkle, kalte Zeit.
Lebensfrohes Glück indessen
hält sich nun für uns bereit.
Mit Armen weit, weit offen
und Sehnsüchten im Herzen,
wir auf Erlösung hoffen
und das Ende aller Schmerzen.
Erquickend ist die Maienzeit
mit ihrer Unbekümmertheit,
wäscht unsere Seelen rein,
vor der nächsten, großen Pein.
IM STADION
Schwenkt die Fahnen, hißt die Wimpel,
Begeisterung ist ja so simpel.
Gemeinsam dann im Rudel grölen
und die Stimme kräftig ölen,
da wird Zusammenhang gelebt,
wenn in der Brust die Seele bebt
und Emotionen kochen über,
‚Alle Menschen werden Brüder‘,
sitzen doch im selben Boot,
mit Treueschwüren bis zum Tod.
Plötzlich kentert doch dies Schiff,
weil der Schiri fälschlich pfiff.
FASZINATION FREMDE
Manch einer wäre froh,
lebte er hier - nicht anderswo.
Gedanklich kann ich das verstehn,
hab ‚Anderswo‘ noch nicht gesehn.
Manch einen reizt aber das Fremde,
nimmt sein Herz in beide Hände,
verläßt die Lieben und sein Heim,
um abenteuerlich zu sein.
Manch einer hat den großen Plan,
ist von Exotik angetan.
Mit Sack und Pack zur neuen Welt,
grüßt er bald stolz aus Bielefeld!
ALLE JAHRE WIEDER
Die mittelmeer-gewärmte Luft
just in den tiefen Norden weht,
sie transportiert okkulten Duft,
der hier unsre Sehnsucht nährt.
Wie Zugvögel gen Süden
die Bleichgesichter nun entfliehen,
auch den letzten Trägen, Müden,
wird es südwärts ziehen.
Zuhause sind die Reihen gelichtet,
wo Hautärzte sich beschweren,
denn bald werden sie gesichtet,
die braun geröstet wiederkehren.
SELBSTVERSTÄNDLICH
Alles was selbstverständlich ist,
schmerzt besonders, wenn man’s misst.
Liebe, Freiheit, gesundes Sein,
täglich leben ohne Pein,
das wird nicht allen auf der Welt,
per Geburt bereitgestellt.
Ein Sinnen nach noch höheren Weih‘n,
kann dennoch zu erstreben sein.
Einen Anspruch aber gibt es nicht,
ein Fehlversuch auch kein Verzicht,
weil Selbstverständliches bleibt dein:
Liebe, Freiheit, gesundes Sein.
ZAHN UM ZAHN
Vor Jahrzehnten, am Beginn,
keimte etwas, mir im Kinn,
brach sich Bahn sehr tränenreich,
blitzte im Munde milchig weiß.
Über langen Zeitraum dann,
kamen ‚oben/unten‘, alle Mann,
bis mitten in der Schulzeit drinnen,
die ersten an zu wackeln fingen,
nach ein paar Jahren Dienst, im Grunde,
die Zahnfee Heldin war zur Stunde,
es kam danach die harte Truppe,
aufgestockt zur 30er-Gruppe,
hatten zeitlebens zugepackt
und manch harte Nuss geknackt,
da war Verschleiß nicht zu vermeiden
und der Dentist nicht zu beneiden,
er mußte richten, mußte kitten,
half dann schließlich mit den Dritten,
um es allen zu beweisen:
kannst kraftvoll nun ins Gras noch beißen.
ERNTEDANK
Jedes Jahr dasselbe,
erste Stoppelfelder - gelbe,
der Sommer über den Zenit,
schon erfolgt der erste Schnitt.
Eingeläutet nun die Zeit,
der großen Ernten weit und breit,
optisch und mit viel Bohei,
verändert sich die Welt dabei,
vergessen längst die Spargelstecher,
oder frohen Maibowle-Zecher,
zu Ende geht die Zeit der Beeren
und Obstplantagen sich bald leeren,
zum Glück bleibt noch die Traubenlese,
an der die Lebenslust genese
und auch Gras wird wohl behütet
zum Gebrauch nun eingetütet,
damit der Bauer und sein Vieh
überwintern können, froh wie nie.
DIE OLYMPIA-IDEE
Schneller, höher, weiter,
auf der Erfolgeleiter,
im fairen Wettkampf reifen,
dabei nach Siegen greifen.
Schneller, höher, weiter,
die Brust wird immer breiter,
nach Rekorden trachten,
doch Konkurrenten achten.
Schneller, höher, weiter,
und Ehrgeiz als Begleiter,
nur der ehrliche Vergleich,
macht den Olympioniken reich.
Schneller, höher, weiter,
wer Pech hat, der wird Zweiter,
in dem wilden Tanz,
um den Lorbeerkranz.
Schneller, höher, weiter,
Ansporn für all die Fighter,
der Lohn, die Ehre lebenslang,
dass man dabei war - oder gewann.
NACHTIGALL
Das Discokugel–Licht
streift hin und wieder ihr Gesicht,
vom lauten Sound verzückt
windet der Körper sich entrückt,
geschloss‘nen Auges drehen
und die Arme hoch erheben,
im Rhythmus der Musik
sich dein Leib nun wiegt,
und der sinnlich‘ Solotanz,
bringt dem Dunkel hellen Glanz.
Nun an der Bar, das Partykleid
zeigt deiner Beine Herrlichkeit,
lasziv spielt noch dazu,
dein Fuß mit einem Schuh.
Das Cocktailglas berührt die Lippen,
um vom Inhalt leicht zu nippen.
Ich hab voller Stolz und Glück
dies Gesamtkunstwerk im Blick
und habe bei mir nur gedacht:
In welchem Nest sie wohl erwacht?
BIZEPS & CO.
Metallische Geräusche schallen,
aus neonhellen Marterhallen.
Hier ein Prusten, dort ein Stöhnen,
kurze Schmerzensschreie dröhnen,
dann wieder Pausen tiefster Stille,
durchatmen heißt der letzte Wille.
Hecheln, keuchen - lachen kaum,
nur ein Murmeln füllt den Raum.
Rudern, Laufband monoton,
Hantelbank und Kraftstation.
Da wird Eisen gepumpt, gestemmt,
bis der tätowierte Bizeps brennt
und Anabolika der Grund zumeist,
daß das T-Shirt plötzlich reißt.
Ist die muskulöse Brust nun nackt,
dann ist das wohl ein Kräfte-Akt.
DER FAMOSE
Er stürmt den Berg hinan,
schwimmt gegen jeden Strom,
steht stets seinen Mann
und ist gern autonom.
Wird ein Held gesucht
oder ein Retter geehrt,
dann ist er gebucht,
jedes Dankeswort wert.
So wertvoll sein Leben
und wichtig das Tun,
ein Ende wird’s geben,
der Tatendrang ruhn,
wenn erst die Hände gebunden,
Bescheidenheit ist gefunden.
NOSTALGISCH
In der alten Mottenkiste
schlummert die Vergangenheit.
Was man lange nicht vermisste,
überdauert hier die Zeit.
Abgenutzter Bettgenosse
dem ein Ärmchen fehlt,
hölzern stummer Schaukelzosse
lächelt nur gequält.
Rostig quietscht der Kreisel nun,
das Brummen längst vorbei.
Die Schiefertafel hat 'nen Sprung
die Griffel schon entzwei.
Harmonika und Flöte schweigen,
Kinderlieder sind versiegt,
Kasper hängt an wirren Seilen,
der Teufel ihm zu Füßen liegt.
Oh, das verstaubte Lieblingsheft
von Zwerg und Heinzelmann,
drück ich feste an mein Herz,
bleibt nun bei mir fortan.
WELCH GLÜCK
Oh, welch Glück ist dieses Leben,
das wird es so nicht nochmal geben,
auf jeden Fall gilt das für mich,
für uns alle und auch dich.
Drum laßt uns feiern diesen Tag,
der nicht so schnell vergehen mag,
seien wir froh und ohne Sorgen
und freuen uns bereits auf morgen.
Oh, welch Glück mit dir zu sein,
voll Harmonie und Sonnenschein,
deine grünen Augen funkeln,
strahlen für mich auch noch im Dunkeln.
Drum vertrauen wir mit Zuversicht
und hadern mit dem Dasein nicht,
komm nur Zukunft, wir umarmen dich
und fürchten deine Tücken nicht.
Oh, welch Glück ist dieses Leben,
das wird es so nicht nochmal geben,
oh, welch Glück, welch Glück, welch Glück.
HEIAPOPEIA
Komme Schlaf, du Nachtpatron,
hüll mich in schwarze Tücher,
zieh mich in den Traumkokon,
dort fühle ich mich sicher.
Entspannt sind Leib und Glieder,
ruhen wehrlos auf dem Laken,
der Geist putzt sein Gefieder
und ordnet seine Daten.
Runderneuert bis zum Morgen,
ist dies Wesen einsatzklar,
bereit für neuerliche Sorgen,
sprich für das Leben - wunderbar.
ZIEMLICH STIMMLICH
Der Knabenchor, der Knabenchor,
trällert allen etwas vor,
ganz oder halb gekonnt,
noch bevor der Stimmbruch kommt.
Der Männerchor, der Männerchor,
trällert allen etwas vor,
im Wettstreit schreien, gar nicht ohne,
Bass, Tenor und Baritone.
Der Mädchenchor, der Mädchenchor,
trällert allen etwas vor,
hohe Stimmchen, noch ganz zart,
finden trefflich ihren Part.
Der Frauenchor, der Frauenchor,
trällert allen etwas vor,
in Alt, Sopran und Mezzo-Tönen,
können Damenkehlen grölen.
Gemischter Chor, gemischter Chor,
trällert allen etwas vor,
klingt harmonisch hoch und tief,
gelegentlich auch einmal schief,
da schreitet Dirigent nun ein,
doch keiner will‘s gewesen sein.
MACHTWECHSEL 2
Im Alter nimmt das Altern zu,
das ist logisch und klingt simpel,
betroffen auch die Libido,
von stolzem Pfau und Gimpel.
Der eine schlägt noch gern sein Rad,
der andere bläht die rote Brust,
doch in Wahrheit ist‘s Verrat
und mehr Schau als echte Lust.
Die Jugend ist nun an der Macht,
die Natur bestimmt das so,
uns Alten nur Erinnerung lacht
und über allen Zipfeln ist Ruh.
JOGGING
Atemlos, durch den Wald,
Seitenstechen kommt alsbald,
Keuchen schallt im stillen Tann,
wo der Tag friedlich begann
und bisher heilige Ruhe galt.
Im Unterholz die Schritte knacken,
Unwohlsein ist kaum zu packen,
wittern Räuber meinen Schweiß,
der hinab rinnt als Beweis,
für meine Angst im Nacken?
Da enden mit der Finsterkeit,
Wispern und Verstohlenheit.
Der Waldesrand wird licht und lichter,
es zeigen sich wieder Gesichter,
das Ziel ist nicht mehr weit.
Da meldet meine Fitnessuhr,
das waren zwei Kilometer nur,
Glückwunsch zur frühen Stunde,
nun auf zur zweiten Runde -
doch manchmal bin ich stur.
SORRY - DUMM GELAUFEN
Warum in aller Welt
habe ich mich so dumm angestellt.
Zwei linke Hände sind fürwahr
eine teuflische Gefahr,
ich staune drum bei manchen Dingen,
die selbst im Traum so nicht gelingen.
Und dennoch sind sie mir passiert,
als Novum quasi, wie improvisiert,
ein Testlabor, was möglich wird,
wenn Glück und Können sind verwirrt.
Was vorne mühsam grad errichtet,
mein Allerwertester vernichtet.
So umgibt mich stets das Fluidum:
Vorsicht, hier kommt ein Unikum.
Drum verzeiht mir bitte ganz pauschal,
schon im Voraus, für das nächste Mal.
ACH, ANNELIESE
Anneliese, ach Anneliese,
komm doch bitte zur Remise,
dort sitzen wir im Cabriolet
und träumen uns nach Saint Tropez.
Anneliese, ach Anneliese,
ich freu’ mich wie toll auf diese
Reise mit dir ans Mittelmeer,
auf Strand und Sonne und viel mehr.
Anneliese, ach Anneliese,
dein Haar wird wehen in der Brise
und deine nackten Beine
strahlen für mich alleine.
Anneliese, ach Anneliese,
schön wär’s mit dir in der Remise,
das alte Cabrio - verschlafen,
wäre unser Liebeshafen.
Ach Anneliese…
SUPER NOVA
Du bist der hellste Punkt
an meinem Firmament,
ein Stern der Liebe funkt
und all mein Schicksal lenkt.
Dein Schein so hell und klar,
führt mich in dunkler Nacht,
wo keine Hoffnung war,
hat nun das Leben Macht.
Doch ich sehe immer mehr,
wie du dich dabei mühst
und befürchte wirklich sehr,
dass du dereinst verglühst.
Noch ist das nicht geschehn,
ich kann deine Aura sehn,
doch als dein Astronom
fürcht‘ ich das Ende schon.
Ich seh leider immer mehr,
wie du dich weiter mühst
und fürchte wirklich sehr,
dass du alsbald verglühst.
WER - WO - MIT WEM
Der Promi, so ist oft zu lesen,
ist ein ganz besondres Wesen,
er sticht heraus, aus grauer Masse,
mit besonderer Art und seiner Klasse,
und manches Mal ergibt sein Tun,
auch ein‘ zweifelhaften Ruhm.
Da gibt es neben großen Mimen,
Scharlatane, Scharlatinen,
die sich einfach nicht genieren,
alles fälschen und kopieren,
schmücken sich mit fremden Glitter,
sie sind höchstens Promi-Zwitter.
Und welche sind die echten dann?
Führen sie die Bunten Blätter an?
In Politik, Kunst und Kultur,
gibt es viele Namen - nur,
Großes leisten ganz im Stillen,
das ist nach des Volkes Willen.
JAHRES-ULTIMO
Kalender, Kalender,
mein Lebenszeitenspender,
dir geht es in diesen Tagen,
deutlichst an den Kragen,
abgerissen, sichtlich schlapp,
schaust du auf mich herab.
Ein einzig Blatt noch hängt,
das letzte Stunden schenkt,
bevor dies Jahr, mit viel Tamtam,
zur Geschichte werden kann.
War auch nicht alles pures Glück,
wehmütig schauen wir zurück,
versinkt doch die gelebte Zeit,
im Schlunde der Vergangenheit.
Obwohl - Hoffnung macht sich breit,
dein Nachfolger liegt schon bereit.
NUR MUT
Ob all die Eroberer auf Erden,
all die Siedler von Catan,
sich jemals fragen werden:
was haben wir getan?
Ref.:
Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Ohne Mut wird alles schlimmer.
Zurück zu alten Zeiten,
kann nicht die Lösung sein,
wenn wir uns heute streiten,
muß das für künftig sein.
Ref.:
Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Ohne Mut wird alles schlimmer.
Drum gehet auf die Suche,
die Visionen warten schon,
es schlägt da nicht zu Buche,
ein ‚Einfach weiter so‘.
Ref.:
Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Ohne Mut wird alles schlimmer.
Ihr Eroberer und Siedler hier,
lernt aus den Fehlern doch,
dann steht Hoffnung vor der Tür
und nicht Untergang und Joch.
Ref.:
Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Sehet dort den Hoffnungsschimmer.
Seht den kleinen Hoffnungsschimmer.
Oh, seht doch nur ……
BEDAUERLICH
Der Blick in unsre Welt betrübt,
es wenig Grund zur Freude gibt.
Neu ist die Erkenntnis nicht,
auch Vergangenes ist nicht ohne,
es ist eine falsche Sicht,
daß dort unsre Lösung wohne.
Etwas ungeschehen machen,
gelingt nicht, bei den meisten Sachen.
Daß wir aus den Fehlern lernen,
auf eine bessre Zukunft lauern,
steht noch immer in den Sternen,
da ist der Mensch nur zu bedauern.
ABFAHRTSLAUF
Steiler Hang im Pulverschnee,
die Tore sind gesteckt,
der Kurs im Winde schon verweht
doch die Stoppuhr tickt.
Den Sturz ins Ungewisse tun,
die Brille halb beschlagen,
Eiskristalle piksen nun,
die Bretter knirschend jagen.
Getöse in den Ohren grell,
die Hölle hier auf Erden,
so kann eine Tor-Tour schnell,
zu einer Tortur werden.
MIT BUNTEN FLÜGELN
Fliege kleiner Admiral,
fliege über Berg und Tal,
bis hin zur Liebsten, Schönen,
überbringe ihr mein Sehnen.
Ref.: Fliege, fliege, fliege,
du Admiral der Liebe.
Wenn dein sanfter Flügelschlag
sich ihrem Herzen nähern mag
und ihre Seele ahnt - so weit,
ich denk an sie, zu jeder Zeit.
Ref.: Fliege, fliege, fliege,
du Admiral der Liebe.
Mit bunten Flügeln flieg zu ihr,
überbringe einen Gruß von mir,
auch wenn die Meere endlos sind
und Wüsten schicken heißen Wind.
Ref.: Fliege, fliege, fliege,
du Admiral der Liebe.
Finde dieses ferne Land,
wo sie ihren Frieden fand,
und wir jenseits der Erden,
dereinst verschmelzen werden.
Fliege, fliege, fliege …….
LIEBESLIED
Meine Seele wimmert
und mein Herz, das flimmert,
wenn ich dein Foto sehe,
wenn ich dein Foto sehe.
Ich denke an die Zeit,
als ich mit dir zu zweit,
glücklich durchs Leben gehe,
glücklich durchs Leben gehe.
Refrain.:
Wir war'n auserkoren
und ganz in uns verloren.
Es war ja so betörend
nur zu dir gehörend,
die Liebe zu begreifen,
die Liebe zu begreifen.
Was ist bloß geschehn,
willst mich nicht mehr sehn,
mit mir in Würde reifen,
mit mir in Würde reifen.
Refrain.:
Wir war'n auserkoren
und ganz in uns verloren.
Meine Seele wimmert
und mein Herz, das flimmert.
Wenn ich von dir träume,
wenn ich von dir träume.
SPÄTFOLGEN
Unschuldig sind die Drüsen!
(der meistgenannte Grund)
Sehr oft sind es die süßen,
fetten Dinge durch den Schlund.
Im Bauch geheimnisvoll hernach
ein Wandel geht vonstatten,
(wenn man vorher nicht erbrach)
wird Energie daraus - gestatten!
Oh Wunder, wird die nicht gebraucht,
man später schnell entdeckt,
sie wird eindrucksvoll ‚verbaucht‘
und es folgt der ‚Drall-Effekt‘!
FLÜGGE
Der Kontakt zum festen Boden
ist gerade aufgehoben.
Die Schwere und der Druck
lösen sich mit einem Ruck.
Die Dynamik ‚Aufrechter Gang‘,
nun in Richtung Flügel drang,
und in der Luft zu schwimmen,
und Höhen zu erklimmen,
unvorstellbar dieses Schweben
und die Leichtigkeit im Leben.
Als Krönung zu alledem gesellt,
sich noch Weitsicht auf die Welt,
alles was drunten wichtig scheint,
wird von hier oben schnell verneint.
ODE AN DIE FREUNDE
Als soziales Herdentier,
geht der Mensch durchs Leben,
isoliert verdorren wir -
laßt uns einen Heben!
Geselligkeit in jeder Form
ist da das Bestreben,
es existiert ja keine Norm,
doch einen Freund sollt‘s geben.
Freude, Schmerz und Leid,
kann man super teilen,
das gilt auf Gegenseitigkeit
und kann Wunden heilen.
Die Meinung vom Intimus gilt,
als Vertrauter und Berater,
er so manchen Zweifel stillt,
selbstlos wie ein Vater.
Familie und Verwandte sind
von Natur die Strengsten,
helfen aber ihrem Kind,
bei allen seinen Ängsten.
Drum Gesellschaft, deine Pflicht,
vergiß die Eremiten nicht.
GEDANKENKINO
Bist du nackig und intim,
genierst du dich vor ihr, vor ihm.
Ist das Feigenblatt gefallen,
deine Maske, vor uns allen,
dann halt dir die Augen zu,
so wie es kleine Kinder tun.
Schon sind fremde Blicke
für dich nur Possenstücke.
Die Umwelt ist nun außen vor,
Augenlider sind das Tor.
Allein in einem dunklen Raum,
träumst du deinen eignen Traum,
Bilder auf der Leinwand flimmern,
vom Projektor aus dem Inneren.
Nun bist du selbst der Regisseur
und die anderen stör‘n nicht mehr.
MEISTENS
Wie kann man nur so denken,
Was ist los hinter der Stirn?
Ob sich Synapsen da verrenken
und verknotet ist das Hirn?
Doch damit nicht genug getan,
Unfug bleibt nicht verborgen,
er blubbert aus dem Sprachorgan
und macht mir ehrlich Sorgen.
Geld und Macht sind leider nicht,
die Garanten für Vernunft,
wenn so Jemand viel verspricht,
ist’s meistens blauer Dunst.
VOM TEDDYBÄR
Der alte Teddy im Regal,
blickt erschöpft herab zu mir.
Er wachte viele tausend Mal,
als ich noch schlief, so kindlich hier.
Manch Albtraum ihm jedoch entging,
der mich nächtens trieb,
trotzdem ich innig an ihm hing
und feste an die Brust mir rieb.
Meine Lieb und Angst - gemein,
haben an seinem Fell gezupft,
es beweist der Augenschein,
manch Stelle ist ganz blank gerupft.
So ist bezeugt für ewiglich,
wie eng wir waren, er und ich
EXPERTENSTREIT
Rheuma kriecht durch die Gelenke,
bringt vom Altern dir Geschenke,
leider und mitnichten,
kann man freiwillig verzichten.
Da zeigt sich die Natur beschränkt,
quasi gilt: geschenkt ist geschenkt!
Verhandlungen sind schnell im Gange,
die Vermittler stehen Schlange.
Der mit dem Stethoskop am Hals
sagt: mit etwas Glück und bestenfalls,
kann man das Übel schneiden
und so Schlimmeres vermeiden.
Ein Herr mischt sich ein, mit „A“ am Kittel:
das ist ja wohl das letzte Mittel,
vorerst helfen, um Gottes Willen:
meine Pillen, meine Pillen.
Da raunzt die Frau im Wollstrick laut:
Gegen alles gibt‘s ein Kraut!
Mit Brennesselpeitsche, Kräutertee,
tun die Gelenke nicht mehr weh.
Noch ist die Diskussion im Gange,
leise humpele ich von dannen.
Uneins Experten allenthalben,
ich versuch‘s derweil mit Salben.
OH WUNDER
Alle Rosen welken,
ebenso die Nelken,
so auch deine Lebensblüte,
die sich lange Zeit bemühte.
Da ist Jammerei vergebens,
Untergang das Ziel des Lebens.
Doch manches Blühen endet nie,
zum Beispiel das der Phantasie
und gelegentlich, mitunter,
blüht dir ein blaues Wunder.
DRAUSSEN - FERN
Wenn alle Sinne streiken,
der Trubel wird zu groß,
laß dich vom Herzen leiten,
reiß dich los, reiß dich los.
Der Stadt kehre den Rücken
und ihrer Sonnenglut,
kein Dunst soll dich erdrücken,
hab nur Mut, hab nur Mut.
Morgentau zu deinen Füßen,
die Seele freudig schreit,
Lebenslust will dich begrüßen,
sei nun bereit, sei nun bereit.
Grünes Licht vom Blätterdache,
sickert zu dir hernieder,
du Lebensgeist erwache,
freu dich drüber, freu dich drüber.
Deine Freunde, Baum um Baum,
hier kühlen Schatten spenden,
geben dem Herzen neuen Raum,
das soll nicht enden, soll nicht enden.
Die Skyline ist in weiter Ferne
und Friede niederschwebt,
Waldbaden hab ich so gerne,
weil‘s neu belebt, weil‘s neu belebt.
Wenn alle Sinne streiken,
der Trubel wird zu groß,
laß dich vom Herzen leiten,
reiß dich los, reiß dich los.
Reiß dich doch los ….
EIN HORT DER LIEBE
Du erscheinst wie ein Sonnenstrahl,
wie ein helles Licht in finsterem Tal,
gesprengt werden Klammern und Ketten,
die Seele kann strahlend sich retten,
das Herz voller Heiterkeit bebt
und mein Glück zum Höhepunkt strebt.
Ich bin so dankbar, daß es dich gibt
und über beide Ohren verliebt.
So bin ich erfüllt von tiefer Freude
und völlig aus dem Kleingebäude*).
*)= Häuschen